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Jubelnde Menschen standen am 09. November 1989 auf der Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor.

© DPA

Tag des Mauerfalls: Am 9. November siegte die friedliche Revolution

Wenn Berlin nun ein Datum für einen zusätzlichen Feiertag sucht, dann muss es der Tag sein, an dem sich die Grenzzäune zwischen Ost und West öffneten. Denn der 9. November bietet gleich drei Gründe.

Von Antje Sirleschtov

Es waren Bilder, die um die Welt gingen. Und es waren Momente, die diese Stadt und uns, die wir hier leben, geprägt haben: Am Abend des 9. November 1989 öffneten sich die Grenzzäune zwischen Ost und West. Zuerst in der Bornholmer Straße, dann überall. An diesem Tag fiel die Mauer, die zuvor 40 Jahre lang Deutschland zerteilt hat. Und deren Narben noch heute auf Schritt und Tritt in Berlin zu sehen sind.

Wenn die deutsche Hauptstadt jetzt das Datum für einen zusätzlichen Feiertag sucht, dann muss es dieser sein: Der 9. November. Weil sich an keinem anderen Tag wie diesem und auch in keiner anderen Stadt der Sieg der friedlichen Revolution manifestiert. Und natürlich, weil dieser Tag immer wieder in der deutschen Geschichte mit dieser Stadt verbunden wird.

Am 9. November 1918 verkündeten hier Philipp Scheidemann und Karl Liebknecht die Deutsche Republik und 20 Jahre später, 1938, gingen hier die Zeugnisse jüdischen Lebens in Flammen auf. Drei Augenblicke, die diese Stadt und ihre Menschen erlebt und auch erlitten haben. Drei Gründe, sich ihrer zu erinnern. Und deshalb drei Gründe für einen Senat, seinen Bürgern mit einem Feiertag jedes Jahr den Anlass und den Raum dafür zu geben.

Berlin sucht einen neuen Feiertag - in sieben Plädoyers machen Tagesspiegel-Autoren Vorschläge. Hier finden Sie die anderen Beiträge der Reihe:

27. Januar: TAG DER AUSCHWITZ-BEFREIUNG
8. Mai: TAG DER BEFREIUNG
23. Mai: TAG DES GRUNDGESETZES
17. Juni: TAG DES AUFSTANDES
Oktober/September: JOM KIPPUR
9. November: TAG DES MAUERFALLS
16. November: TAG FÜR TOLERANZ

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