zum Hauptinhalt
Sowohl Barack Obama als auch Mitt Romney gehen im zweiten TV-Duell angriffslustig zu Sache.

© AFP

Live-Ticker zum Nachlesen: Obama und Romney setzen auf Konfrontation

Im zweiten TV-Duell gingen sich Präsident Barack Obama und Herausforderer Mitt Romney hart an und stritten über viele Themen: von den Steuern über die Gesundheitsreform bis hin zur Gleichstellung der Frauen und den richtigen Umgang mit Terroristen. Lesen Sie die Ereignisse der Nacht in unserem Live-Ticker nach.

Nach dem zweiten TV-Duell zwischen Präsident Barack Obama und seinem republikanischen Kontrahenten Mitt Romney steht fest: Obama hat in den Augen der Wähler dieses Mal um einiges besser abgeschnitten als noch beim Auftakt vor zwei Wochen. 46 Prozent der Befragten sahen Obama laut einer Umfrage des Nachrichtensenders CNN als Sieger des Duells, 39 Prozent Mitt Romney. Auch nach einer Umfrage von CBS News behielt Obama mit 37 zu 30 Prozent die Oberhand. Fast drei Viertel der Zuseher der Debatte waren laut der CNN-Umfrage der Meinung, dass Obama sich besser geschlagen hatte als erwartet. Damit hat Obama seinen für viele enttäuschenden Auftritt beim ersten TV-Duell wohl wieder wett gemacht. Lesen Sie in unserem Live-Ticker die Ereignisse der Nacht nach.

4:42: Vielen Angriffe prägen das zweite TV-Duell. Tagesspiegel Online meint: Eine gute, anspruchsvolle Debatte mit einigen Highlights. Romney konnte auch diesmal überzeugen. Aber Obama war im Vergleich zur ersten Debatte hellwach, schlagfertig und konfrontationslustig. Tendenz: Vorteil Obama.

Der nämlich schaltete auf Attacke. Mehrfach warf er Romney vor, die Unwahrheit zu sagen. Umgekehrt hieß es vom Herausforderer, Obama habe in seinen vier Jahren im Weißen Haus viele Zusagen gebrochen. Auch die Tötung des US-Botschafters Chris Steven in Libyen provozierte eine harte Auseinandersetzung. Romney hielt der Obama-Regierung vor, zunächst verschleiert zu haben, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt hätte. Obama wies das scharf zurück: "Die Andeutung, dass jemand in meinem Team irreführend gehandelt hat, als wir vier der Unseren verloren haben, ist beleidigend", sagte er.

Eine Chance haben die beiden Kandidaten übrigens noch, auf großer Bühne zu punkten: Am 22. Oktober treffen sie zu TV-Duell Nummer drei noch einmal aufeinander - dann in Florida.

Zum Schluss noch ein Blick in Richtung Twitter. Top-Thema auch am Ende der Debatte: Nicht etwa das Duell selbst, sondern der Auftritt von "Michelle und Ann". Die haben in der Tat in ihren pinkfarbenen Outfits halsabwärts ausgesehen wie das doppelte Lottchen. ‏@WhyNotDoStuff schreibt: "Both Michelle and Ann are basically wearing the same outfit. Imagine the looks they gave each other when they saw each other." "Michelle und Ann tragen im Grunde dasselbe Outfit. Man stelle sich vor, wie sie sich entgeistert angeschaut haben, als sie einander gesehen haben."

Außerdem sorgt auf Twitter das Stichwort #bindersfullofwomen für Erheiterung. Offensichtlich sagte Romney, als es um die Besetzung von wichtigen Regierungsposten in seiner Zeit als Gouverneur gegangen sei, habe man ihm "Aktenordner voll von Frauen" gebracht. Was er meint, dürfte klar sein. Aber natürlich ist das auch eine Steilvorlage für Spott. So fragen manche Twitterer, ob Ehefrau Ann eigentlich wisse, dass Mitt Aktenordner voller Frauen zur Verfügung stünden.

4:40: Das war's. Obama und Romney werden von ihren Ehefrauen geherzt, die beide in strahlendem Pink auftreten. Absicht war das wohl nicht.

4:38: Einen Trumpf will Obama am Schluss noch mal spielen: Er kommt auf den bisher wohl größten Patzer vom Romney im Wahlkampf zu sprechen, die 47-Prozent-Panne, mit der er - so die Lesart der Demokraten - einen Großteil der Wählerschaft beleidigte. Romney hatte vorher die Gelegenheit für ein Schlusswort, auf diese Attacke Obamas kann er also nicht mehr reagieren. Taktisch klug vom Präsidenten.

4:34: Die Moderatorin fragt, wie ein Unternehmen wie Apple davon überzeugt werden könnten, iPhones und iPads nicht länger in China, sondern wieder in den USA zu fertigen. Romney und Obama reden beide lange. Hängen bleibt nur ein Satz von Obama: "Manche Jobs werden nicht zurückkommen."

4:32: Huch, das ging schnell. Die Moderatorin kündigt an, dass gleich die letzte Frage gestellt wird.

4:31: Die Kontrahenten werfen sich jede Menge Statistiken und Zahlen gegenseitig an den Kopf. @tadfriend kommentiert ironisch auf Twitter: "My guess is Obama and Romney now like each other 25 per cent less than they did at 9 pm" - "Obama und Romney mögen sich jetzt zu 25 Prozent weniger als noch um neun Uhr abends, schätze ich."

4:28: Obama ist ein Fuchs. Minutenlang wird über die Waffengesetze im Land diskutiert. Die meisten Europäer schütteln hier ja eh den Kopf. Obama scheint auch nicht so viel Lust zu haben, über Waffen reden zu müssen und wechselt einfach zum Thema Bildung. Nun, letztlich hängt ja alles mit allem zusammen - irgendwie. Doch dann wird es der Moderatorin zu bunt und schneidet Obama das Wort ab.

4:25: Was halten eigentlich die Tagesspiegel-Leser vom bisherigen Verlauf des Duells? Auf unserer Facebook-Seite schreibt Christian Simon: "Obama hat rhetorisch die Nase vorn." Romney hingegen bescheinigt er "grässliche Oberflächlichkeit" - und meint: "Dennoch ist Romney meines Erachtens besser. Er bringt es nur nicht rüber." Andrea Ramsteck findet die Frage spannend, ob solche Debatten-Kultur jemals hierzulande möglich wäre. Und Tolga Korkmaz kommentiert: "Der Präsident ist zurück, und Romney ist ein furchterregender Blender."

Sie wollen es lieber kompakt? Hier geht es zu unserer zusammenfassenden Analyse

"Herr Romney, was unterscheidet Sie eigentlich von George W. Bush?"

4:14: Romney erwidert, dass der Bengasi-Zwischenfall auf Obamas Kappe gehe. Danach kommt der Präsident erneut zu Wort und stimmt dem zu. Ungeahnte Übereinstimmung. Romneys eigentliche Botschaft, Obama sei Terroristen gegenüber nicht hart genug, dringt diesmal nicht durch.

4:08: Wechsel zur Außenpolitik: Ein Mann möchte wissen, ob es stimmt, dass zusätzliche Sicherheitsleute für die Botschaft in Bengasi nicht genehmigt worden seien. Kürzlich wurde das Konsulat in Libyen gestürmt und der dortige US-Botschafter getötet. Obama antwortet nicht direkt auf die Frage und sagt, dass sich ein Angriff auf eine US-Botschaft nicht wiederholen dürfe. Danach folgt eine Attacke auf Romney. Die Frage des Zuschauers bleibt somit unbeantwortet.

3:58: Nächstes Thema: Einwanderung. "Dies ist ein Land von Einwanderern", sagt Romney. Gegen legale Einwanderer habe er nichts, so der Republikaner. Er skizziert einen groben Plan, wie er mit illegalen Einwanderern umgehen würde. Ins Detail geht Romney aber nicht. Lieber verweist er auch hier darauf, dass Obama sein Versprechen, eine neue Einwanderungspolitik einzuführen, gebrochen habe.

3:55: "Das ist ein Präsident, der nicht in der Lage war, das zu tun, was er tun wollte." Dieser Angriff von Romney sitzt. Arbeitslosigkeit, Einwanderungsgesetz, ausufernde Schulden. Der republikanische Herausforderer breitet genüsslich aus, an welchen Stellen Obama aus seiner Sicht versagt hat. "Der Präsident hat es versucht, aber seine Politik funktioniert nicht." Tolle Reden halten, reicht eben nicht, schlussfolgert Romney.

3:51: Obama sagt zum Bush-Romney-Vergleich: Es gebe zwar Unterschiede zwischen Romney und Bush, allerdings nicht so sehr im wirtschaftlichen Bereich. Romney sei in sozialen Fragen im Vergleich zu Bush deutlich radikaler. Hui, lobt Obama hier gerade indirekt seinen Vorgänger George W. Bush? Sonderbarkeiten eines Wahlkampfs.

3:47: Herr Romney, was unterscheidet Sie eigentlich von George W. Bush? Das fragt eine Frau den republikanischen Kandidaten. Spannende Frage, denken wir. Und die Antwort? Seine Partei habe zu lange darauf gesetzt, große Unternehmen zu unterstützen, sagt Romney. Er wolle kleine und mittelgroße Unternehmen stützen. Eine Antwort zur Außenpolitik wäre hier spannender gewesen.

3:45: Das scheint Obama auch so zu sehen. Die Debatte um Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei kein Frauen-, sondern ein Familienthema, sagt er. Und kommt dann auf seinen eigenen Nachwuchs zu sprechen. Er habe zwei Töchter, und er wolle, dass sie die gleichen Chancen hätten wie Männer. In diesem speziellen Fall kann Obama vermutlich beruhigt sein, ihr Nachnahme wird Malia und Sasha wohl die eine oder andere Tür öffnen. Aber mit Blick auf alle Frauen ohne berühmte Väter hat er natürlich trotzdem recht.

3:41: Romney sagt, er könne auch deshalb topqualifizierte Frauen in seinem Team um sich scharen, weil er als Arbeitgeber flexibel sei, etwa, wenn einmal Familientermine anstünden. Hallo, Herr Kandidat: Im Jahr 2012 soll es schon vorgekommen sein, dass auch Männer Beruf und Familie vereinbaren wollen. Wann nur wird die Vereinbarkeitsdebatte nicht mehr nur als Frauenthema diskutiert?

Deutschland darf sich geschmeichelt fühlen

3:37: Die Bürgerinnen und Bürger, deren Fragen ausgewählt wurden, sitzen direkt vor den Kandidaten und stellen ihre Fragen selbst. Respekt, auf einmal Auge in Auge mit Barack Obama und Mitt Romney, dazu Millionen Fernsehzuschauer - und trotzdem haben bisher alle ihren Auftritt nahezu unfallfrei absolviert. Ob Amerikaner besser geschult sind in der freien Rede - oder wurden die Fragesteller besonders sorgfältig ausgesucht?

3:31: Romney will Steuern im Umfang von fünf Billionen Dollar erlassen, sagt Obama. Das Argument hat der Präsident schon im ersten Fernsehduell gebracht. Und dann folgt eine persönliche Attacke auf den Herausforderer: Obama bringt Romneys Steuersatz von rund 14 Prozent ins Spiel. Dies sei nicht fair. Leute aus der Mittelklasse hätten höhere Steuersätze.

3:27: Nun Obamas Erwiderung: Er habe die Steuern für die Mittelklasse bereits gesenkt, so sein Credo. Und dann der Frontalangriff auf Romney: Dieser wolle die Steuern in Wirklichkeit für Besserverdienende senken. Hier steht Aussage gegen Aussage, wie die Juristen nun sagen würden. Doch die entscheidene Frage ist: Wem glauben die Zuschauer?

3:22: Romney umgarnt die Mittelschicht. Er sagt, er wolle die Steuern für Leute mit kleinen und mittleren Einkommen senken. Zugleich will er Steuerschlupflöcher für Besserverdienende schließen. Schon im ersten Rededuell hat das Thema Steuern zu großen Kontroversen geführt. Wie wird Obama auf Romneys neue Liebe zu den Geringverdienen diesmal reagieren?

3:18: Und da wird es zum ersten Mal turbulent. Obama insistiert noch einmal, Romney sage die Unwahrheit, der will den Präsidenten festnageln, sie reden durcheinander - offensichtlich will hier niemand nachgeben, und beide Kontrahenten tun ihr Bestes, angriffslustig aufzutreten.

3:15: Da fühlen wir uns ja fast ein bisschen geschmeichelt: Obama erwähnt Deutschland als gutes Beispiel für einen Umbau der Energieversorgung in Richtung der Erneuerbaren. Nun ja, es ist ja nicht so, als hätten wir nicht eine Menge Streit um das Thema. Aber das bleibt in den USA im Moment unerwähnt.

3:12: So eine ähnliche Szene gab es bereits im ersten TV-Duell: Romney wirft Obama Versagen vor, diesmal bei der Rettung der Autoindustrie. Doch im Unterschied zur ersten Debatte hält Obama leidenschaftlich dagegegen. Er habe die amerikanische Autoindustrie gerettet, Romney wollte General Motos und Co. pleite gehen lassen, sagt Obama.

3:10: Gleich bei der ersten Gelegenheit geht Obama in die Offensive - und sagt, Romney würde mit seinen Ausführungen zur Energiepolitik die Unwahrheit behaupten. Dass der Präsident angriffslustiger werden muss, analysierten nach dem ersten Duell viele. Offensichtlich hat auch Obama sich das fest vorgenommen.

3:09: Das Duell hat bereits begonnen, aber noch ist es kein Topthema unter den US-amerikanischen Twitter-Trends. Kurios: Die Twitterer scheinen sich vor allem für die Ehefrauen der Kontrahenten zu interessieren. Zumindest war "Michelle und Ann" der erste so genannte Hashtag, der in den Trends auftauchte. Nun aber immerhin auch dabei: Das Stichwort "Round 2".

3:05: Gleich zu Beginn das wichtigste Thema: Jobs. Ein Student namens Jeremy fragt nach seinen Zukunftsaussichten. Mitt Romney versichert ihm, dass es unter ihm einfacher wird für die junge Generation. Barack Obama verweist auf seine Programme für Studenten. Was den Studenten wohl mehr überzeugt hat?

3:03: Nun geht es los. CNN-Moderatorin Candy Crowley stellt die Regeln für die TV-Debatte vor. Danach kommen Romney und Obama auf die Bühne, reichen sich die Hände. Das Duell ist eröffnet.

2:50: Gleich geht's los. Barack Obama und Mitt Romney treffen im zweiten von insgesamt drei TV-Duellen im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf aufeinander. Barack Obama muss heute Nacht liefern. Nach seinem schlechten Abschneiden im ersten TV-Duell steht der Amtsinhaber unter Druck. Verliert er ein zweites Mal, könnte ihn das die Wiederwahl kosten. Das besondere an diesem Abend: Das so genannte Townhall-Format. Die Kontrahenten treffen in der Hofstra University in Hempstead vor Publikum aufeinander und beantworten Fragen aus der Bevölkerung, die zuvor ausgewählt wurden.

Wir verfolgen die Ereignisse live im Ticker - und begrüßen hiermit alle Leser besonders herzlich, die zur nachtschlafenen Uhrzeit das Duell verfolgen wollen. Was halten Sie von den Ereignissen? Per Facebook, Twitter oder über die einfach zu bedienenden Kommentarfunktion auf dieser Seite können Sie mitreden bei der Frage: Wie schlagen sich Barack Obama und Mitt Romney?

Sie wollen es lieber kompakt? Hier geht es zu unserer zusammenfassenden Analyse

Zur Startseite