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Update

Wiesbaden: Eierattacke auf Bundespräsident Wulff

Keine freundliche Begrüßung für den Bundespräsidenten bei seinem Antrittsbesuch in Hessen: Christian Wulff und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sind in Wiesbaden mit Eiern beworfen worden. Der Übeltäter hatte vor vier Jahren bereits Horst Köhler attackiert.

Ein Mann mittleren Alters schaffte es, in Wiesbaden über die Dienstlimousine des Bundespräsidenten hinweg ein rohes Ei in Richtung Wulff zu werfen und ihn zu treffen. Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) wurde von einem Ei getroffen. Der Täter wurde vom Sicherheitspersonal abgeführt.

Wie inzwischen bekannt wurde, hatte der Eierwerfer im Jahr 2007 schon das damalige Staatsoberhaupt Horst Köhler attackiert. Die Polizei bestätigte einen entsprechenden Bericht von Hitradio FFH. Der heute 48-Jährige hatte Köhler im Oktober 2007 bei einem Besuch der Frankfurter Paulskirche mehrere Sekunden lang mit den Armen umklammert. Das Verfahren wurde Anfang dieses Jahres wegen geringer Schuld eingestellt, allerdings sollte der Mann 40 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Hintergrund seiner damaligen Tat waren Mietstreitigkeiten.

Wulff empfindet Bedauern für den Werfer

Wulff kam wenige Minuten nach der heutigen Attacke im neuen Jackett wieder aus dem Landtag und ließ sich mit einer Gruppe Mädchen fotografieren, die am "Girls' Day" das Berufsleben im hessischen Parlament kennenlernen wollten. Später sprach er auch noch mit älteren Wiesbadener Bürgern.

Er habe selbst darum gebeten, die Sicherheitsvorkehrungen möglichst gering zu halten, sagte Wulff. "Ich möchte den Kontakt zu den Bürgern haben. Das setzt voraus, dass man auch einmal von einem Ei getroffen wird." Für den Werfer empfinde er eher Bedauern. Die Sicherheitsmaßnahmen würden nicht erhöht.

Der Bundespräsident war zu seinem offiziellen Antrittsbesuch nach Wiesbaden gereist. Ehefrau Bettina war nicht dabei. Wulff führte politische Gespräche mit Ministerpräsident Bouffier und anderen Landespolitikern. Außerdem wollte er die Städte Bad Vilbel und Marburg besuchen und dort mit Bürgern und Kirchenvertretern zusammenkommen.

Der frühere Ministerpräsident von Niedersachsen ist seit dem 30. Juni 2010 der zehnte Präsident der Bundesrepublik. Hessen ist das zwölfte Bundesland, dem er einen Antrittsbesuch abstattet. (dpa/dapd)

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