Israels Außenminister Avigdor Lieberman: Mit Polizeischutz zum Tennis
Mit einem kurzfristig angesetzten Privatausflug hat Israels Außenminister Avigdor Lieberman am Vormittag die Berliner Polizei überrascht.
Der unter höchster Sicherheitsstufe stehende Politiker beschloss, vor den offiziellen Terminen Tennis zu spielen. Mehrere hundert Polizisten, darunter Einheiten aus anderen Bundesländern, mussten Lieberman zu einer privaten Sporthalle an der Konstanzer Straße in Wilmersdorf begleiten - zur Verwunderung einiger beteiligter Polizisten. Auch in der Vergangenheit hatten ähnliche Sonderwünsche hochgefährdeter Politiker Verärgerung in der chronisch überlasteten Polizei ausgelöst. 2008 hatte der Präsident von Jemen, Ali Abdullah Saleh, an seinen Staatsbesuch noch einen Tag dran gehängt, um sich in einer Zahnklinik behandeln zu lassen. Berüchtigt sind auch Einkaufstouren bestimmter Potentaten mit ihrer Entourage im Kadewe. Schlagzeilen hatte auch der halbstündige Ausflug des damaligen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama in ein Fitnessstudio im Hotel Ritz Carlton ebenfalls 2008 gemacht. Sämtliche Kosten für daraus resultierende Polizeieinsätze trägt der Steuerzahler. Mit dem Hinweis auf „internationale protokollarische Gepflogenheiten“ wird regelmäßig Kritik an Aufwand oder Kosten abgebügelt.
Am Mittag traf Lieberman mit Außenminister Guido Westerwelle zusammen, Merkel empfing den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu im Kanzleramt. Während Netanjahu am Donnerstag Berlin wieder verlassen wollte, will Lieberman bis Freitag bleiben. Das Dorint-Hotel in der Budapester Straße bleibt deshalb bis Freitag abgeriegelt.
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