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Die Deutschen in Australien: Erwartbar schlecht

Die Bilanz der deutschen Tennisprofis fällt bei den Australian Open nach der 1. Runde eher bescheiden aus. Die größte Aufmerksamkeit genießt in Melbourne immer noch ein Deutscher, der gar nicht mehr spielt. Ein Kommentar.

Zehn deutsche Tennisprofis hatten sich bei den Männern für das Hauptfeld der Australian Open qualifiziert. Nach der ersten Runde sind noch zwei dabei. Das liegt im Rahmen des Erwartbaren. Dass Thomas Haas mit 35 Jahren immer noch der beste Tennisspieler in Deutschland ist, sagt schon alles. Es ist vielleicht nicht das Schlechteste für seine Gesundheit, dass er sich nach der verletzungsbedingten Aufgabe weitere Hitzeschlachten in den kommenden Tagen erspart. Philipp Kohlschreiber konnte wegen eines zwickenden Oberschenkels gar nicht erst antreten. Auch er ist mittlerweile schon 30 und hat gelernt, in seinen Körper hineinzuhorchen.

Die Hoffnungen für die kommenden Tage ruhen nun also auf dem 33-jährigen Michael Berrer und dem 30-jährigen Florian Mayer. Wobei Hoffnung vielleicht das falsche Wort ist. Sollte am Donnerstag nach Mayer auch Berrer die zweite Runde überstehen, hätten die beiden Deutschen schon mehr als das Erwartbare geleistet. Und was macht eigentlich der deutsche Tennisnachwuchs? Tatsächlich gibt es dort einen Alexander Zverev, der derzeit Weltranglistenerster bei den Junioren ist. Für das Männerturnier hat er mit seinen gerade einmal 16 Jahren nicht gemeldet.

So bleibt letztlich wieder einmal nur Boris Becker übrig. Der ist 46 Jahre alt und hat die Australian Open als Spieler zweimal gewonnen. Jetzt ist er Trainer von Novak Djokovic, seines Zeichens Titelverteidiger und Topfavorit auf den Sieg. Auf Becker richtet sich in Australien schon jetzt mehr Aufmerksamkeit als auf alle aktiven deutschen Profis. Dass das nicht überraschend kommt, ist das wirklich Traurige an der Geschichte.

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