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Update

Bayern - Dortmund 1:0: Das Imperium schießt zurück

Bayern München schlägt Titelverteidiger Borussia Dortmund im Pokalviertelfinale mit 1:0 und stellt die alte Hierarchie wieder her. Vor allem der umstrittene Arjen Robben überzeugt und erzielt den sehenswerten Siegtreffer.

Lange hatte der FC Bayern nach einem ebenbürtigen Gegner gesucht und ihn in Borussia Dortmund zwar gefunden – aber sich vom Meister nicht noch einmal eine Lehrstunden erteilen lassen. Die Münchner schafften nach sechs sieglosen Duellen in Liga und Pokal mit den Westfalen den ersten Sieg. Durch Arjen Robbens Kunstschusstor kurz vor der Halbzeitpause gewannen die Münchner 1:0 (1:0), zogen in das Halbfinale des DFB-Pokals ein und zeigten in dem hochemotionalen Duell, dass sie gerüstet sind für fast alle Aufgaben, die in dieser Saison vielleicht noch auf sie warten. „Wir wollten unbedingt gewinnen und zeigen, wie gut wir drauf sind im Moment“, sagte Robben. „Wir konnten einfach nicht unser Spiel aufziehen“, sagte BVB-Torwart Roman Weidenfeller, der eine höhere Niederlage verhinderte. „Die Bayern machen das sehr, sehr stark in diesem Jahr.“

Selbstbewusst und hochkonzentriert war der FC Bayern vor 71 000 Zuschauern in der eigenen Arena in dieses Viertelfinale gegangen, das weit mehr als nur ein K.-o.-Spiel war. Die Dominanz des FC Bayern in der Meisterschaft mit 17 Punkten Vorsprung ist schön und gut, aber die Wunden waren nach den beiden vergangenen Jahren noch nicht verheilt. Das 1:1 im Dezember nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen, darunter die Demütigung im Pokalfinale im vergangenen Mai, hatte die Ehre noch nicht wieder ganz herstellen können. Es hatte dazu dieses Sieges im direkten Vergleich mit den Westfalen bedurft. Dortmund hat nach der Meisterschaft nun auch die zweite Titeloption verspielt, es bleibt nur noch die Champions League.

Bei Bayern fehlte nur der gesperrte Franck Ribéry, bei Dortmund vertrat Felipe Santana den grippekranken Mats Hummels. Vorne versuchte der in der Bundesliga gesperrte Robert Lewandowski, die Münchner Hintermannschaft zu ärgern. Vermutlich war dies eine der letzten Gelegenheiten, denn in der kommenden Saison wird der polnische Stürmer seine Tore wohl für den FC Bayern schießen.

Die Partie begann wie erwartet mit vorsichtigem Abtasten. Nur zögerlich wagten sich die Münchner in die gegnerische Hälfte, die Dortmunder verzichteten zunächst ganz auf eine Offensive, sie versuchten lediglich, das Mittelfeld zu kontrollieren. Es bedurfte eines Weckrufes, damit das Spiel an Klasse gewann. In der 20. Minute fälsche Santana eine Flanke von Philipp Lahm ab, Weidenfeller konnte gerade noch parieren, aber der Abpraller landete bei Toni Kroos. Der Münchner bekam dann allerdings den Ball nicht unter Kontrolle und vergab die erste gute Chance des Abends. Nun nahm auch Dortmund in der bis dahin eher schleppenden Partie Tempo auf. Vor allem Mario Götze sorgte für Unruhe in der Münchner Defensive, aber die Bayern reagierten in dieser ersten brenzligen Phase abgeklärt.

Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte dann wieder den Münchnern. Vor allem Arjen Robben versuchte sich auf der für ihn ungewohnten rechten Seite immer wieder in Szene zu setzen. Der Niederländer schien unbedingt seine noch offene persönliche Rechnung mit den Westfalen begleichen zu wollen. In der vergangenen Saison hatte er innerhalb eines Monats gleich zwei Elfmeter gegen Dortmund verschossen. Die erste Gelegenheit in der 40. Minute vergab Robben, als er aus spitzem Winkel über das Tor schoss. Drei Minuten später klappte es dann, er schlenzte nach einem Zuspiel von Lahm den Ball aus 18 Metern in die linke Torecke zum 1:0.

Die zweite Halbzeit hatte gerade begonnen, da hätten die Bayern beinahe zum zweiten Mal getroffen, aber Thomas Müller vergab aus guter Position, weil er den Ball auf Mario Mandzukic zurücklegen wollte, statt selbst zu schießen. Die Dortmunder erhöhten zwangsläufig das Risiko. Ilkay Gündogan zwang Münchens Torhüter Manuel Neuer mit einem strammen Distanzschuss in der 53. Minute zur ersten Parade. Aber gefährlicher blieb erst einmal der FC Bayern. Wie im Bundesligaspiel Anfang Dezember hielt Weidenfeller seine Mannschaft mit Glanzparaden im Spiel. Bis zum Schlusspfiff.

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