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Dortmund - Nürnberg 2:0: BVB ist Deutscher Meister

Die Schale ist wieder im Pott: Der BVB macht am 32. Spieltag mit dem 2:0-Sieg über den 1. FC Nürnberg alles klar - auch, weil Bayer Leverkusen gleichzeitig in Köln 0:2 verliert.

Als Dieter Hecking mit seiner Mannschaft aus Franken zur Dienstfahr ins Ruhrgebiet aufbrach, hatte er im Hinterkopf, der Belegschaft ein ganz besonderes Event bieten zu können: „Vielleicht holt Dortmund ja sogar am Samstag den Titel“, verkündete Nürnbergs Trainer „dann bekommen meine Spieler hautnah mit, was in einem solchen Fall passieren kann. Wir haben ja viele junge Spieler, die auch irgendwann mal gerne Deutscher Meister werden wollen.“

Tatsächlich durften sie aus nächster Nähe miterleben, wie sich die jungen Spieler von Trainer Jürgen Klopp nach einer mitreißenden Saison die Krone aufsetzten. Zwei Spieltage vor Saisonende ist der Vorsprung auf Bayer Leverkusen und den Rest der Liga uneinholbar. Der BVB schlug den 1. FC Nürnberg mit 2:0 (2:0) und feierte damit seinen 22. Saisonsieg. Es ist einfach phänomenal, was diese Mannschaft in dieser Spielzeit geleistet hat. Dass der BVB bei seinem Meisterstück nicht seine beste Leistung zeigte, interessierte schon beim Abpfiff niemanden mehr, weil alles in einem einzigartigen Taumel unterging.

Zu Spielbeginn machten die Nürnberger allerdings nicht den Eindruck, als wollten sie beim Schaulaufen des designierten Meisters Staffage stehen. Der Club war in der Anfangsphase die bessere Mannschaft, was jedoch auch dem Umstand geschuldet war, dass die Gastgeber nur schleppend in die Begegnung kamen. Der jungen Dortmunder Mannschaft war bei jedem Schritt die Angst anzumerken, kurz vor dem großen Ziel doch noch zu straucheln. Die übergroße Unsicherheit machte sich in vielen Fehlpässen und unnötigen Foulspielen bemerkbar. Zum Beispiel, als Neven Subotic völlig unbedrängt eine 30 Meter hohe Kerze produzierte. Oder, als Lucas Barrios mit Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer zusammenstieß, obwohl der den Ball schon sicher hatte, und für diese dumme Aktion zurecht die gelbe Karte sah.

Der BVB versuchte, seine Nerven in den Griff zu bekommen, die Kulisse reagierte mit feinem Gespür und trieb die Mannschaft mit tosender Unterstützung nach vorn. Die Borussia verlegte sich auf Kampf und wurde für diese Bemühungen belohnt: Nach etwas mehr als einer halben Stunde zog Mario Götze von 20 Metern flach in die Ecke ab, Schäfer konnte den Ball nicht festhalten und Barrios musste aus kurzer Entfernung nur noch eindrücken. Die Fans in schwarz und gelb tobten, in diesem Moment waren die Dortmunder Meister, weil das Spiel von Verfolger Leverkusen in Köln torlos war.

Wenige Minuten nach seinem Führungstreffer hätte Barrios den Vorsprung nach einer schönen Flanke von Lukasz Piszczek ausbauen können, doch der Mann aus Paraguay erwischte den Ball nicht richtig mit dem Kopf. Das Versäumte holte sein Kollege Robert Lewandowski kurz vor der Pause nach. Nach einem langen Ball von Mats Hummels schnappte sich der Pole den Ball und markierte das 2:0. Es war eine schöne Einzelleistung, die allerdings begünstigt wurde von einer krassen Fehlleistung von Javier Pinola, der sich völlig verschätzte. Auch Schäfer kam zu spät und erleichterte Lewandowski seinen Job. In der Halbzeitpause schunkelte sich Dortmund schon mal ein für die große Party.

Es war angerichtet für die siebte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. In der zweiten Halbzeit ließen es beide Teams zunächst einmal recht gemächlich angehen. Die Gastgeber führten sicher und mussten deshalb nicht allzu viel tun, die Nürnberger mochten die Festtagsstimmung nicht durch unangemessene Gegenwehr stören. Und als sich Christian Eigler durchgesetzt hatte, reagierte BVB-Torhüter Roman Weidenfeller glänzend mit dem Fuß. Auf der Gegenseite hätte Subotic nach einem Eckball von Götze erhöhen können, doch sein Kopfball strich Zentimeter am Tor vorbei. Der Torjubel war dennoch ohrenbetäubend, Novakovic hatte Köln in Führung geschossen. Und als dann auch noch das 2:0 fiel, brach ein Orkan los. Borussia Dortmunds phänomenales Team wird als jüngste Meistermannschaft in die Geschichte eingehen. Wenn das, was sich in den letzten 20 Minuten im Dortmunder Stadion abspielte, nur der Auftakt war, dann werden sie im Ruhrgebiet eine Party feiern, an die man sich noch in Generationen erinnern wird.

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