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Hertha verliert auswärts: Ein Hauch von Bundesliga - für Osnabrück

Saisonniederlage Nummer zwei: Beim VfL Osnabrück unterliegt Hertha BSC mit 0:2. Je mehr die Berliner drängten, desto mehr entblößten sie ihre Defensive.

Ausverkauftes Haus, Flutlicht und eine zuschauerfreundliche Anstoßzeit. Die Fußballer von Hertha BSC haben in Osnabrück einen Hauch von Bundesliga erlebt. Statt um sechs durften sie mal wieder halb neun spielen. Nach Ansicht aller Experten ist das nur ein Vorgeschmack auf die neue Saison. Allerdings sollten sich die Berliner nicht mehr allzu vieler solche Auftritt erlauben wie an der Bremer Brücke, wenn sie den Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga nicht doch noch gefährden wollen. Hertha verlor gestern 0:2 (0:1) beim Aufsteiger Osnabrück. Für den großen Favoriten auf den Aufstieg war die zweite Aufwärtsniederlage hintereinander.

Herthas Trainer Markus Babbel hatte für das Spiel an der Bremer Brücke sein System geändert. Anstelle von Waleri Domowtschiski bot er Fanol Perdedaj auf, einen zweiten defensiven Mittelfeldspieler. Für den Bulgaren hätte es kaum dümmer laufen können. Domowtschiski hatte in dieser Woche auf eine Reise zur Nationalmannschaft verzichtet, um für Hertha zu spielen, woraufhin sein Nationaltrainer Lothar Matthäus ankündigte, dass er Domowtschiski nie mehr nominieren werde. Und wofür das Ganze? Um in Osnabrück auf der Bank zu sitzen.

Adrian Ramos hatte nach zehn Minuten die erste Chance für Hertha. Der Kolumbianer ließ zwei Osnabrücker im Mittelfeld stehen, spielte einen Doppelpass mit Pierre-Michel Lasogga und hatte nur noch VfL-Torhüter Tino Berbig vor sich. Beim Versuch, ihn zu umspielen, kam Ramos jedoch von der Ideallinie ab. Er schaffte es zwar noch, den Ball aufs Tor zu bringen, doch Niels Hansen stoppte seinen Schuss kurz vor der Linie.

Nach etwa 20 Minuten kamen die Osnabrücker etwas besser ins Spiel, doch zunächst näherten sie sich Herthas Tor noch sehr behutsam. Die Führung der Gastgeber resultierte schließlich aus einer stattlichen Fehlerkette der Berliner: Christian Lell verlor einen Zweikampf gegen Hansen, blieb vor Wut stehen, anstatt nachzusetzen. Nach Hansens Flanke ging Nicky Adler im Duell mit Lewan Kobiaschwili zu Boden, die Osnabrücker forderten Elfmeter, die Verwirrung nutzte Mamadou Diabang, den Adrian Ramos im entscheidenden Moment aus den Augen ließ. Der Senegalese traf mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 1:0.

Osnabrück verteidigte mit Geschick, Hertha aber machte es dem Aufsteiger auch nicht allzu schwer. Die Außenspieler Ramos und Nikita Rukyvitsya zog es immer wieder in die Mitte, zudem dribbelte Raffael meistens so lange, bis er den Ball verloren hatte. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte geriet Osnabrücks Tor noch einmal in Gefahr, als Berbig sich arg strecken musste, um den Schuss von Peter Niemeyer zur Ecke zu lenken.

Zu Beginn der zweiten Hälfte spielte Hertha mit mehr Entschlossenheit, die Osnabrücker kamen zehn Minuten kaum aus ihrer Hälfte, allerdings dauerte es eine gute Viertelstunde bis zur nächsten guten Chance für die Berliner. Ramos setzte einen Flankenball von Christian Lell unbedrängt per Kopf am Tor vorbei.

Je mehr die Berliner auf den Ausgleich drängten, desto mehr entblößten sie ihre Defensive. Der VfL bekam Platz zum Kontern, und eine Viertelstunde vor Schluss nutzte ihn Sebastian Tyralla – allerdings aus Abseitsposition – zum entscheidenden Vorstoß. Nach seiner Vorarbeit musste Nicky Adler den Ball nur noch ins Tor schieben. Mit dem 2:0 war Hertha geschlagen. Auch die Berliner konnten die imponierende Serie der Osnabrücker nicht beenden. Sie blieben auch im 40. Heimspiel hintereinander unter Flutlicht ungeschlagen. Tsp

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