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Die deutsche Mannschaft vor dem Testspiel gegen Bosnien. Klose und Trochowski gelten als Wackelkandidaten für das Spiel gegen Australien.

© dpa

WM-Vorschau: Spiele des Tages

Heute beginnt für die deutsche Mannschaft das Turnier. In Durban trifft das Team von Joachim Löw auf Australien. Auch in der Gruppe D trifft Serbien auf Ghana. In Gruppe C spielt Algerien am Mittag gegen Slowenien.

DEUTSCHLAND - AUSTRALIEN

Gruppe D, Moses-Mabhida-Stadion, Durban, 20.30 Uhr, live bei ZDF und Sky, Schiedsrichter: Marco Rodríguez (Mexiko)

Australien hat zwei Probleme. Den Pim und die Zeit. Trainer Pim Verbeek lässt als Holländer in etwa so holländisch spielen wie Huub Stevens: Die Null muss stehen. Und sie steht, glaubt man den australischen Journalisten an der Seitenlinie. Verbeek bevorzugt mutlosen Verschiebefußball, den er seinem Charisma angepasst hat. Eine Wand habe eine größere Ausstrahlung als er, sagen die Australier. Doch mehr als ihr Testbildtrainer nagt der Zahn der Zeit am Selbstbewusstsein der Socceroos. Denn: Den Kern des Teams bilden immer noch jene Spieler, die 2006 mit berauschenden Auftritten die Fußball-Euphorie auf dem Rugby-Kontinent entfachten. Nun aber sind die australischen Sommermärchenonkel eben auch vier Jahre älter geworden. Mark Viduka hat sich selbst in Rente geschickt, Jason Culina spielt in der heimischen A-League und auch das einstige Abwehr-Bollwerk um Craig Moore und Lucas Neill ist in Südafrika auf Abschiedstournee. Einzig Evertons Tim Cahill, in seiner Rolle als Alleinunterhalter eher gereift denn gealtert, nährt die Hoffnung auf eine Überraschung. Doch selbst der 30-Jährige wird es allein schwer haben gegen die Zeit und den mutlosen Pim.

SERBIEN – GHANA
Gruppe D, Loftus-Versfeld-Stadion, Pretoria 16.00 Uhr, live bei ZDF und Sky, Schiedsrichter: Hector Baldassi (Argentinien)

Das Stadion in Pretoria wird heute ein wenig an das Ikea-Bälleland erinnern: Auf der einen Seite die verspielte Hüpfburg-Brigade aus Ghana und auf der anderen die erwachsenen Stoiker Serbiens. Afrikanische Spielfreude gegen kreativen Kontrollfußball. Unterschiedlicher könnte dieser Vergleich kaum sein. Denn während sich Serbiens Trainer Radomir Antic auf sein stählernes Kollektiv, angeführt von Veteranen wie Inters Stankovic, verlassen kann, wurde sein Gegenüber Milovan Rajevac vor dem Duell gegen sein Heimatland zu einer radikalen Verjüngungskur gezwungen. Mit Michael Essien fehlt ihm die Zugmaschine. Zudem fällt wohl auch dessen Back-up Stephen Appiah aus. Rajevic wird deshalb schon zum Auftakt auf jene Spieler setzen, die 2009 U-20-Weltmeister geworden sind. Viele frühreife Indianer also, aber eben kein Häuptling. Große Erwartungen werden deshalb in Kevin-Prince Boateng gesetzt. Der Neu-Ghanaer soll die Mannschaft mitreißen. Die nötige Kamikaze-Attitüde für die Rolle des Vortänzers bringt er ja mit. Zumindest das Eitelkeitsduell der Ex-Berliner Diven dürfte er gewinnen. Außer natürlich, Marko Pantelic erzielt den Siegtreffer. Mit dem Außenrist.

ALGERIEN – SLOWENIEN
Gruppe C, Peter-Mokaba-Stadion, Polokwane 13.30 Uhr, live bei ZDF und Sky, Schiedsrichter: Carlos Batres (Guatemala)

Algerien? Da war doch was. Richtig, vor vielen, vielen Jahren, als noch Liberos und Vorstopper über den Platz geisterten, startete die deutsche Nationalmannschaft mit einer peinlichen 1:2-Niederlage gegen eben jene Algerier in ein WM-Turnier. Das war 1982. Fünf Jahre später vermasselte der aus Algerien stammende Rabah Madjer dem FC Bayern per Hackentrick den Europapokal-Sieg. Nicht gerade erbaulich, wenn man bedenkt, dass die Nordafrikaner auch bei dieser WM ein möglicher Achtelfinalgegner der deutschen Mannschaft sein könnten. Aber keine Sorge, so einen Trickser wie Madjer haben die Algerier heute nicht mehr in ihren Reihen. Aktuell ruhen die Hoffnungen eher auf Trainer Rabah Saadane, der die Mannschaft schon 1982 als Kotrainer mitbetreute. Sein Name steht bis heute in Zusammenhang mit der erfolgreichsten Epoche des algerischen Fußballs.

Novakovic, Dedic, Birsa – bei diesen Namen bekommt Guus Hiddink wohl immer noch Albträume. Humorlos beendeten die Slowenen im vergangenen Herbst Hiddinks Traum von der vierten WM-Teilnahme in Folge und qualifizierten sich anstelle von Russland für das Turnier in Südafrika. Rabah Saadane sollte sich ihre Namen also schon mal vormerken.

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