zum Hauptinhalt
Winslet

© dpa

Preisverleihung: Bambi lässt Potsdam strahlen

Die Landeshauptstadt feiert die Stars – und ein bisschen sich selbst: Am Abend wurden in Babelsberg die Medienpreise verliehen.

Bruno Ganz durfte sagen, wonach an diesem Abend in Babelsberg wohl vielen zumute war. „Kate, you are so beautiful“, hauchte der gestandene Schauspieler, bevor er Kate Winslet ihren Bambi als beste internationale Schauspielerin überreichte.

Die Britin war der Star der 61. Bambi-Verleihung, die gestern erstmals in Potsdam stattfand. Winslet war eigens für den Medienpreis angereist, erst im Februar hatte sie für ihre Rolle als ehemalige KZ-Aufseherin im Drama „Der Vorleser“ den Oscar erhalten. Jetzt bedankte sie sich erneut bei den Filmemachern vom Studio Babelsberg, die „Der Vorleser“ koproduziert hatten.

Auf dem roten Teppich vor der Metropolis-Halle wurden die Stars vom Jubelgeschrei hunderter Fans begrüßt. Noch nie gab es in der brandenburgischen Landeshauptstadt einen derartigen Auflauf bekannter Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Showbusiness. 800 Gäste kamen auf Einladung von Verleger Hubert Burda und seiner Frau, der Schauspielerin Maria Furtwängler. Die gesamte Gala stand im Zeichen des 20. Jahrestags des deutschen Mauerfalls. So sang ein Kinderchor aus Ost-West-Beziehungen den deutsch- deutschen Song „Über sieben Brücken“ mit Peter Maffay.

Schon bei der Anreise wurden die Bambi-Gäste auf das Motto der Gala eingestimmt – mit der Fahrt über die illuminierte Glienicker Brücke, auf der ein rotes Lichtband die einstige Grenze markierte. „Die Brücke habe ich selten so schön erlebt wie an diesem Abend“, schwärmte die Neu-Potsdamerin und Autorin Katja Kessler.

Nicht nur die Brücke schien zu strahlen. „Potsdam leuchtet wieder“, sagte Verleger Burda vor der Show, die ab 20.15 Uhr live von der ARD übertragen wurde. „Potsdam steht symptomatisch für den Umbruch“, erklärte der Verleger. Hier würden sich alle Probleme und alle Freuden widerspiegeln, begründete Burda die Entscheidung für Potsdam, wo der Bambi auch 2010 verliehen wird. Diese Begründung freute vor allem Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). „Die Verleihung ist ein unheimliches Pfund, mit dem Potsdam wuchern kann“, so Platzeck, der mit seiner Entscheidung für eine rot-rote Koalition für Aufsehen und Kritik gesorgt hatte. „Ich wünsche mir, dass sich Ost und West 20 Jahre danach mehr zu hören“, so Platzeck. Auf die aktuelle Stasi-Debatte in Brandenburg reagierte er gelassen: „Wir haben es so gewollt, dass die Dinge auf den Tisch kommen.“ Die Regierung stehe.

Vor der Metropolis-Halle sorgten die Fans für einen stimmungsvollen Empfang der internationalen und deutschen Stars - selbst Rosen verteilten sie. Minutenlang mussten die Prominenten Autogramme geben, Fotos mit Fans machen. Die meisten hatten dabei Spaß – wie Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, der zugab, „stolz zu sein, um Autogramme gebeten worden zu sein.“ Das Stadtoberhaupt sagte: „Bambi ist eine große Auszeichnung für die Stadt. Ich bin stolz, dass wir hier Gastgeber sein dürfen.“ Die Verleihung wolle er nutzen, für Potsdam zu werben. (KG/SCH/JaHa)

Kay Grimmer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false