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Update

Chemieunfall in Niedersachsen: Lage nach Chemieunfall in Fallingbostel entspannt sich

Nach dem Chemieunfall in Fallingbostel hat sich die Lage entspannt: Die Feuerwehr hob den Katastrophenalarm auf, die Anwohner durften zurück in ihre Wohnungen.

Aufatmen im niedersächsischen Bad Fallingbostel: Nach dem Chemieunfall im Werk des Lebensmittelkonzerns Kraft Foods hat die Feuerwehr die Lage im Griff. Der ausgelöste Katastrophenalarm wurde aufgehoben, rund 1.200 Menschen konnten nach mehreren Stunden in Notunterkünften am Dienstagnachmittag wieder in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren. Der Feuerwehr sei es gelungen, die versehentlich in einem Reinigungsbehälter mit Salpetersäure vermischte Natronlauge abzupumpen, sagte Kreisbrandmeister Uwe Quante.

In dem Reinigungstank, in dem am Montag versehentlich Säure und Lauge zusammengemischt wurden, sei am Morgen ein starker Temperaturanstieg festgestellt worden. Dies deute daraufhin, dass in dem Tank eine Reaktion stattfinde, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Eine Giftwolke könnte entstehen, wenn der doppelwandige Kunststoffbehälter schmilzt und dadurch das Säure-Lauge-Gemisch austritt und reagiert.

Am Nachmittag wurde der Katastrophenalarm aufgehoben. Schulen und Kindertagesstätten blieben geschlossen. Die Vollsperrung der Autobahn 7 zwischen dem Dreieck Walsrode und Soltau-Süd wurde allerdings am Dienstagmittag nach mehreren Stunden wieder aufgehoben.

Am Montagabend hatte sich durch das versehentliche Mischen von Natronlauge mit Salpetersäure in dem Reinigungstank im Nebengebäude des Geländes bereits eine giftige Giftwolke gebildet. Nach Angaben der Feuerwehr ist diese beim Einatmen und bei Hautkontakt gesundheitsgefährdend. In einem Radius von 500 Metern um das Werk wurden Bewohner am Montagabend evakuiert. Verletzt wurde niemand.

Video: Evakuierungen nach Chemie-Unfall

Rund 2000 Anwohner mussten am Montagabend in Sicherheit gebracht werden. Eine giftige Wolke stieg auf, zog dann aber wieder ab. „Es kann sein, dass der Behälter birst“, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Stephan Meier. In dem Tank waren 14 000 Liter Natronlauge, dazu wurden 10 000 Liter Salpetersäure gekippt. Entwarnung könne erst gegeben werden, wenn die Lauge und die Säure voneinander getrennt seien, sagte Meier. „Das wird noch Stunden dauern.“

Der Tank mit dem gefährlichem Gemisch steht nach Feuerwehr-Angaben in einem Gebäude. Sollte der Behälter tatsächlich bersten, bestehe daher keine direkte Gefahr, so Meier. Der unmittelbare Gefahrenradius betrage 50 Meter, die Umgebung sei zudem in einem Radius von 500 Metern evakuiert.

In dem Werk wird unter anderem Miracoli hergestellt. Die Produktion bei Kraft Foods steht seitdem still. Der finanzielle Schaden war zunächst unklar. Bei dem bislang größten Einsatz dieser Art im Landkreis Fallingbostel waren in der Nacht bis zu 1000 Kräfte im Einsatz. Der Unfall ereignete sich nicht bei der Lebensmittelproduktion. (dapd/dpa)

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