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Rechtzeitig zum Advent wird es kalt in Berlin. Schnee ist allerdings nicht in Sicht, sondern eher Glatteis in der nächsten Woche.

© dpa

Dauerfrost in Berlin: Der Winter kommt, aber im Wald wird's warm

Eisig ist es an diesem Wochenende in Berlin - und so soll es auch bleiben. Wer trotzdem raus will, kann sich in den Forstämtern Tegel und Friedrichshagen wärmen: Dort gibt es am Sonnabend großes Familienprogramm.

Totensonntag war schon am vergangenen Wochenende, aber an diesem werden wohl zahlreiche Berliner Pflanzen begraben werden müssen: Ein zunehmend eisiger Ostwind bläst am ersten Adventswochenende den Winter von Sibirien her und durch die Karl-Marx-Allee bis mitten in die Stadt. Ab sofort herrscht Dauerfrost, der die letzten Herbstblüher in den Gärten ebenso dahinraffen dürfte wie die Geranien im Balkonkasten und manchen nicht rechtzeitig in Sicherheit gebrachten Oleander.

Der Winter erscheint also pünktlich zu seinem meteorologischen Beginn, nachdem er es im abgelaufenen Jahr kaum bis Berlin geschafft hatte – von wenigen Januartagen mit etwas Schnee und anschließendem Glatteis abgesehen. An diesem Wochenende sind jeweils null Grad tagsüber das Höchste der … – nein, nicht der Gefühle, sondern der gemessenen Werte. Gefühlt wird es nämlich bei Windböen bis zu Stärke sechs locker noch zehn Grad kälter, wie Jörg Riemann vom Wetterdienst Meteogroup berichtet. Nachts werden es auch objektiv etwa minus fünf.

Wen zweistelliges Frostgradgefühl in den Hosenbeinen nicht stört, der kann über die Weihnachtsmärkte flanieren und auf die Wirkung des Glühweins hoffen – und darauf, dass nicht im falschen Moment das Riesenrad streikt.

Sich um die heimische Feuerschale zu scharen, ist angesichts des heftigen Windes keine sinnvolle Alternative. Aber darauf vorbereiten kann man sich an diesem Sonnabend gut: Die Berliner Forsten laden zum Verkauf von Holz und Wild mit kultureller Beilage. Im Forstamt Tegel (Ruppiner Chaussee 72, Bus 124 bis Tegelgrund) werden von 13 bis 18 Uhr Fleisch, Brennholz, Schmuckreisig und Dekorationen verkauft. Außerdem gibt es Honig und Räucherfisch, Blasmusik und Hörnerklang, eine Ausstellung von Naturmalerei, Infos zum Berliner Wald, Kinderprogramm und natürlich ein Lagerfeuer. Auch das Forstamt Friedrichshagen (Dahlwitzer Landstraße 4, fünf Minuten Fußweg vom S-Bahnhof Friedrichshagen) lädt am Sonnabend von 10.30 bis 16 Uhr zu einem ähnlichen Angebot in den Wald. Hier können auch Vogelfutterhäuschen gebaut werden, außerdem werden Wildsuppe und Wildschwein serviert.

Wer Schwein hat, sieht vielleicht auch die Sonne, die zwischen Hochnebelschleiern zumindest immer mal wieder scheinen soll. Zu Wochenbeginn soll es mit bis zu minus sieben Grad nachts sogar noch kälter werden, aber der Wind flaut ab.

Schnee ist laut Riemann nicht zu erwarten. Aber am Mittwoch soll der Wind allmählich auf West drehen – und mit dem Wetterwechsel kann Niesel kommen, der auf dem noch gefrorenen Boden zu Glatteis werden kann. Aber das ist noch ungewiss. Sicher ist dagegen laut Meteogroup, dass der zweite Advent milder wird als der erste: „Es wird wohl trübes Spätherbstwetter und selbst nachts kaum noch Frost geben“, sagt Riemann. Übers nächste Wochenende hinaus sei allerdings wieder alles möglich – ein echter Wintereinbruch ebenso wie feuchtkühle Suppe. Dann doch lieber eine heiße mit ordentlich Wildschwein drin.

Alle Wetteraussichten finden Sie unter: wetter.tagesspiegel.de

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