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Medien: 22 Uhr 15: „Aspekte“

Kulturmagazin übersteht Test mit Kerner und Krimi

Herr Bellut, Sie haben am Freitag mit dem ZDF-Programmausschuss über den Sendetermin von „Aspekte“ diskutiert. Was ist das Ergebnis?

Das Gremium ist meinem Vorschlag gefolgt. Damit kommt „Aspekte“ erst einmal um 22 Uhr 15, es sei denn, es gibt Sonderprogrammierungen.

Sie sagen „erst einmal“. Das bedeutet?

Wir glauben, dass wir den späten Freitagabend, also nach dem „heute-journal“, noch nicht endgültig geregelt haben.

Im September und im Oktober hatten Sie eine Testphase: Erst wurde „Kerner“ vor das Kulturmagazin gesetzt, in Phase 2 ein Krimi vor „Aspekte“. Hat das dem Magazin geschadet oder genutzt?

Das hat dem Magazin eben nicht genutzt.

Ein selbstbewusster Sender hätte sagen können: Wir senden „Aspekte“ immer um 22 Uhr 15, weil uns die Kultur so wichtig ist.

Es geht gar nicht um die Wichtigkeit von Kultur. Da kann dem ZDF niemand etwas vorwerfen. Mehr Kultur hat kein Sender. Trotzdem hat keine Sendung eine Eintragung im Grundbuch, eine Unverrückbarkeit auf ewig. Es muss immer wieder kontrolliert werden, wie kann man den optimalen Ablauf hinbekommen. Das werde ich auch künftig so machen. Wenn wir eine geniale Idee haben, was wir vor „Aspekte“ setzen können, ohne dass die Sendung zu spät kommt und Publikum verliert, dann machen wir das.

Wie viele Zuschauer hat denn „Aspekte“?

Die Sendung hat im Moment einen Schnitt von fünf, sechs Prozent, das ist für ein Kulturmagazin in der klassischen Magazinform eine Menge. Das sind rund 1,18 Millionen Zuschauer pro Ausgabe. „Aspekte“ muss sich nicht an Unterhaltungssendungen messen lassen, ganz gewiss nicht, aber an Kulturdokumentationen und zum Beispiel an „Lesen!“.

Da ist mehr Publikum, mehr öffentliche Wahrnehmung?

Richtig. Das Echo, das dort erreicht wird, ist größer. Daran muss sich jede Sendung und eben auch „Aspekte“ orientieren.

Sie haben der „Aspekte“-Redaktion in Berlin ihren Besuch angekündigt.

Ich werde das Gespräch mit dem Ziel suchen, da am Freitag künftig mehr Leben zu entfachen.

Heißt?

Das werde ich der Kreativität der Redaktion überlassen. Ich bin zuversichtlich.

Sie fordern „mehr Leben“ im Magazin.

Das ist eine handwerkliche Diskussion. Ich wünsche mir, dass das Magazin gelegentlich frischer und aktueller daherkommt.

Muss „Aspekte“ eng kulturell arbeiten oder die Themen weiter fassen?

Es gibt nichts Schwierigeres, als über die Inhalte eines Kulturmagazins zu diskutieren. Standardregeln gibt es nicht. Es ist ein Gesamtproblem, wie ich es an anderen Stellen des Programms auch habe.

Thomas Bellut

ist Programmdirektor

des Zweiten Deutschen Fernsehens. Mit ihm sprach

Joachim Huber.

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