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Foto: Arte

© Jimmy Pozarik

9/11-Krimi: Ein Moslem als Cop

In "East West 101" verlagert sich der interkulturelle Konflikt in ein Polizeidezernat. Arte bringt ab Donnerstag die erste Staffel der preisgekrönten australischen Serie.

TV-Krimis, die nach dem 11. September 2001 Terrorangst, Unbehagen vor Islamismus, aber auch Vorurteile und Migrationsklischees thematisieren, gibt es einige, vor allem aus dem skandinavischen Raum, weniger aus den USA. Die Terroranschläge von 9/11 haben nicht nur Amerika verändert. Die Menschen aus dem arabischen Raum und muslimische Gemeinden haben global mit Vorurteilen zu kämpfen. Als „potenzielle Terroristen“ betrachtet, werden sie schnell zu Verdächtigen bei der Verbrechensbekämpfung. Auch in Sydney. Nicht in New York oder Chicago spielt die neue Arte-Krimiserie „East West 101“, sondern in der australischen Metropole. Was die Evidenz der interkulturellen Problematik nur noch verstärkt. Diese Konflikte finden hier nicht nur auf der Straße statt, sondern führen zu Spannungen innerhalb des Ermittlerteams.

Im Mittelpunkt steht der arabische Moslem Zane Malik, in seiner Zerrissenheit und seinem Gerechtigkeitssinn beeindruckend gespielt von Don Hany. Malik ist Detective beim Dezernat für Schwerverbrechen in Sydney. Auch im Einwandererland Australien hat sich die Welt nach den Anschlägen vom 11. September stark geändert. Maliks Ermittlungen führen in die ihm bestens bekannte muslimische Gemeinde Sydneys. Bei der Verfolgung zweier Jugendlicher nach einem Überfall stirbt in der ersten Folge ein Polizist. Der Mörder habe „arabisch“ ausgesehen, sagen Zeugen. Malik arbeitet sich ins muslimische Viertel vor und findet den Beschuldigten. Maliks Kollege Crowley (William McInnes) beschuldigt den Kollegen, mit seinen muslimischen Bekannten gemeinsame Sache zu machen. Die Situation eskaliert. Man kann das Misstrauen, die Angst, den Konflikt kaum besser ausdrücken als der Verdächtige im Verhör: „Ich habe kein Flugzeug ins World Trade Center gesteuert, aber ich hätte es auch tun können. Weil ich Araber bin.“ Trotz der manchmal etwas nervigen schnelle Schnitte – unbedingt anschauen. Markus Ehrenberg

„East West 101“, Arte, Doppelfolge ab 20 Uhr 15

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