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Medien: Adenauer, Ensslin und der Minister

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Ende Januar beginnt in Berlin eine Ausstellung zur Geschichte der RAF. Gezeigt wird, wie die deutsche Kunst auf den revolutionären Terror reagierte.

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Ende Januar beginnt in Berlin eine Ausstellung zur Geschichte der RAF. Gezeigt wird, wie die deutsche Kunst auf den revolutionären Terror reagierte. Werke von Beuys, Richter, Immendorff und anderen. Passend zur Stunde auch Margot Overaths Feature „Wer war Gudrun Ensslin?“. Die Autorin hat viele Zeitzeugen befragt, um das Bild der Ensslin noch einmal aus dem historischen Dunkel herauszuarbeiten. Ehemalige RAF-Aktivisten und Kaufhausbrandstifter, die engste Freundin der Kindheit, die drei Geschwister der schwäbischen Pastorentochter. Es geht um das Dritte Reich und die Ära Adenauer, um Utopien und Aufbrüche und natürlich um Stammheim. Jeder hat seine Version dieser deutschen Geschichte. Der derzeitige Bundesinnenminister übrigens, der damals Gudrun Ensslin verteidigte, wollte sich nicht vorm Mikrofon erinnern (Kulturradio, 19. Januar, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

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Einerseits werden in Deutschland immer weniger Kinder geboren. Andererseits hat eine aktuelle wissenschaftliche Studie ergeben, dass Eltern sich meist sehr glücklich fühlen. Lässt sich das Paradox erklären? In Andrea Marggrafs Feature „Solo mit Kind“ erzählen vier alleinerziehende Mütter. Wie das so war mit der großen Liebe, die zum Kinderwunsch führte. Und was es nun bedeutet, allein mit dem Kind zu leben. Die Zahl der Paare, die es nicht mehr schaffen, sich an ihren gemeinsamen Kinder auch gemeinsam zu freuen, wächst rasant. Vielleicht ist das die Wurzel. Man würde ja gerne. Aber das Projekt ist einfach zu langfristig (Deutschlandradio, 19. Januar, 19 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

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„Blickwechsel“ heißt eine lange Radionacht, die dem Wahnsinn gewidmet ist. Oder besser, jener Beziehung zwischen Wahn und Normalität, die Michel Foucault so glänzend analysiert hat. Wie schaut der Gesunde auf den Patienten der Psychiatrie? Autorin Cornelia Schäfer erzählt von den traditionell kalten Blicken der Medizin und den furchtsamen des Bürgers. Von Antipsychiatrie-Bewegung und Irren-Emanzipation. Alles beginnt mit einer Veränderung des Blicks (Deutschlandradio, 21. Januar, ab 23 Uhr 05).

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Ins Altenheim führt uns das schöne Feature „Besuch im Seebachstift“. Es ist ein besonderes Institut, das Autor Karl-Heinz Tesch vorstellt. Im Weimarer Seebach-Stift verbringen ergraute Bühnenkünstler ihren Lebensabend. Leute, die einst Gretchen und Hamlet waren und nun zwischen glanzvollen Erinnerungen und akutem körperlichen Verfall eine letzte Balance finden müssen. Die Weimarer Hofschauspielerin Marie Seebach hat das Haus vor über hundert Jahren gegründet. Seither ist es bevölkert von Mimen, die hier ihren langen Abschied von der Lebensbühne zelebrieren (Kulturradio, 22. Januar, 9 Uhr 05)

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Wer zur Fangemeinde des Arthur Conan Doyle gehört, sollte „Die Internatsschule“ nicht verpassen. Sherlock Holmes und Dr. Watson sind auf der Suche nach dem jungen Lord Saltire, der aus einem Internat entführt wurde. Ein Lehrer namens Heidegger wird tot im Moor gefunden. Natürlich gibt es auch diesmal genügend Indizien, um Holmes’ messerscharfen Verstand in Tätigkeit zu setzen (Deutschlandfunk, 22. Januar, 0 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

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Der Musikwissenschaftler Michael Rauhut hat ein schönes Buch über die Hippies der DDR herausgegeben. Es erzählt von langhaarigen Biertrinkern, träumenden Bluesfans, notorischen Tramps. Mit „Honeckers Schmuddelkinder“ bringt er seine Studien ins Radio (Deutschlandfunk, 25. Januar, 19 Uhr 15).

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