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Agenturstreit: dpa verklagt dapd

Der Konflikt zwischen den beiden konkurrierenden Nachrichtenagenturen spitzt sich weiter zu. Jetzt will die dpa mit juristischen Schritten gegen die dapd vorgehen und so eine Umbenennung erzwingen.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) will noch in dieser Woche Klage gegen die Konkurrenzagentur dapd einreichen. Die dpa fühlt sich in ihren Marken- und Kennzeichenrechten verletzt. „Es kommt im geschäftlichen Verkehr mit Kunden, Auftragnehmern und Journalisten mehr und mehr zu Verwechselungen“, heißt es in dem Brief, mit dem die dpa-Gesellschafter jetzt über den Schritt informiert wurden.

Zum einen würden die Buchstabenfolgen dpa und dapd eng beieinander liegen, zum anderen tauche immer wieder das Kürzel „dpad“ statt „dapd“ auf. Der Name dapd sei keine Abkürzung, sondern "ein bewusst gewähltes Kunstwort". „Geschäftsführung und Chefredaktion der dpa sehen sich verpflichtet, die Marke ,dpa‘ und deren Glaubwürdigkeit zu schützen“, heißt es weiter.

Mit der Klage spitzt sich der länger schwelende Streit zwischen den Agenturen weiter zu. Die dapd ist 2010 aus einem Zusammenschluss der früheren Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp) und dem deutschen Ableger der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hervorgegangen und macht seither der 1949 gegründeten dpa Konkurrenz. So schnappte die dapd kürzlich der dpa den Auftrag weg, das Auswärtige Amt mit seinen Botschaften im Ausland zu beliefern. Gegen diese Entscheidung legte die dpa bereits Beschwerde ein, über die das Oberlandesgericht Düsseldorf noch entscheiden muss.

Mit der neue Klage soll wohl weiter versucht werden, die Konkurrenzagentur dapd zu schwächen. Doch die sieht der Klage gelassen entgegen, Sprecher Wolfgang Zehrt bezeichnet den Schritt als „karnevalesk“: „Wir gehen davon aus, dass die Kunden sehr gut zwischen dpa und dapd unterscheiden können.“ sop

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