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Medien: Aliens und Adorno

IM RADIO Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Seit „Good Bye, Lenin!“ wissen wir, dass Erinnerungen an die DDR hier zu Lande ein großes Publikum finden können.

IM RADIO

Tom Peuckert verrät,

was Sie nicht verpassen sollten

Seit „Good Bye, Lenin!“ wissen wir, dass Erinnerungen an die DDR hier zu Lande ein großes Publikum finden können. Nun trifft man die Nachahmer auf allen Kanälen. Das Fernsehen zeigt OssiShows, und im Radio ist eine Lange Nacht den östlichen Konsumerfahrungen gewidmet. Unter dem launigen Titel „VEB – die tun was“ versammeln Elke Durak und Meinhard Stark allerhand Zeitzeugen. Man denkt gemeinsam zurück an Mangelwirtschaft, Schwarzmarkt und ein Shoppingglück, das es trotzdem gab. Es wird ja behauptet, der DDR-Bürger habe den Glanz der Ware gar nicht gekannt. Aber warum hätte er dann Revolution gemacht? Zumindest in den Intershops glänzte die Ware mit beinahe unerträglicher Helligkeit. Auch davon wird in der Sendung die Rede sein (Deutschlandfunk, 9. August, ab 23 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Der Schriftsteller Leander Scholz liest im Radio aus seinem neuen Roman „Die theoretische Friseuse“ . Wir kennen Scholz nicht, aber wir wollen ihn kennen lernen. Weil sein Roman einen so schönen Titel hat und weil dessen Hauptfigur eine Frau aus San Francisco ist, die in ihrem Kühlschrank ein Gehirn entdeckt. Scholz, so heißt es, erzählt eine romantische Liebesgeschichte, die zugleich eine amüsante Tour de Force durch die intellektuellen Diskurse der Gegenwart ist. Genau das, was wir immer schon mal lesen wollten (Deutschlandfunk, 13. August, 20 Uhr 30).

Wenn es im Radio um Adorno geht, ist das immer eine Ankündigung wert. Der große alte Mann hat vor Jahrzehnten über Schönberg philosophiert und zugleich musikalische Werke im Schönberg-Stil geschrieben. In der Reihe „Musikforum“ spielen Musiker nun Adorno und Philosophen debattieren über dessen ästhetische Theorien (Deutschlandfunk, 12. August, 21 Uhr 05).

Kein Ende der Nachdenklichkeit. Beim Deutschlandradio untersucht Matthias Eckoldt eine interessante philosophische Kategorie. „Der Andere – oder Neugier auf Unbekanntes“ heißt seine Tour de Force durch zweitausend Jahre Philosophiegeschichte. Bei Platon ist der Andere einfach der Feind, bei Lacan ist alles viel komplizierter. In den Alien-Filmen mutiert der Andere zur schleimigen Schreckensvision. Für Philosophen ein diskreter Fingerzeig aufs kollektive Unbewusste (9. August, 19 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

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