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Medien: Annas Albträume

Das Leben der zerbrechlichen Anna (Marie Zielcke), einer Medizinstudentin, ist von Angst geprägt. Allnächtlich hat sie Albträume, so intensiv, dass sie manchmal auch tagsüber urplötzlich in einen Schlaf versackt.

Das Leben der zerbrechlichen Anna (Marie Zielcke), einer Medizinstudentin, ist von Angst geprägt. Allnächtlich hat sie Albträume, so intensiv, dass sie manchmal auch tagsüber urplötzlich in einen Schlaf versackt. Nachtangst heißt so etwas. Ein medizinisches Phänomen.

Annas Kommilitonen Rutger (Ken Duken), Sonja (Bibiana Beglau) und Henrik (Martin Glade) arbeiten auf dem Feld der Schlafforschung und wollen mit Anna die Feuerprobe eingehen, in Form eines neuen, gewagten, ohnehin illegalen Experiments: Schlafentzug total. Dafür trennen sie einen Nervenstrang im Nacken, so dass Anna völlig ohne Schlaf auskommt. Doch mit dem Wachsein rund um die Uhr kommt plötzlich eine andere Seite der jungen Frau zum Vorschein. Da stürzt Sonja eines abends aus dem Fenster. Oder wurde sie gar gestoßen…?

„Nachtangst“ ist ein sehr, sehr ambivalentes Unterfangen. Denn da ist eine Geschichte, die mit Hyperrealem spielerisch umzugehen versucht. Doch Drehbuchautor Kai-Uwe Hasenheit verbaselt diese Chance weitgehend. Ein Übriges tut die Inszenierung des Wiesbadener Regisseurs Michael Rowitz (37), der neben Filmen wie „Am Ende der Wahrheit“ (2002) noch mit der unsäglichen Pro7- Produktion „Der Runner“ (2000) in traumatischer Erinnerung ist. Das ist umso bedauerlicher, als dass hier nicht nur Gunnar Fuss die Kamera verantwortet, was er in den so herausragenden Filmen Stefan Krohmers („Am Ende der Saison“, „Familienkreise“) so wunderbar tut. Sondern eben auch Schauspieler besetzt sind, die man anderswo schon um so vieles besser gesehen hat. Allen voran Bibiana Beglau und Marie Zielcke. „Nachtangst“ statuiert ein Exempel der vertanen Möglichkeiten, wenngleich auf zumindest hohem visuellen Niveau.

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