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In „Zettel’s Traum“ schildert Schmidt die Geschehnisse eines Sommertages.

© Arte

Arte-Doku über Arno Schmidt: Blick in den Zettelkasten

Zum seinem 100. Geburtstag widmet Arte dem Dichter Arno Schmidt ein Porträt. Entstanden ist eine Hommage an eine der faszinierendsten Figuren der deutschen Literaturgeschichte.

Widerborstig, rebellisch, besessen – diese leicht schnarrende Stimme, der gegen den Strich gebürstete Tonfall verraten die Eigenschaften eines schwierigen Dichters. Schon allein um diese Stimme zu hören, lohnt die Arte-Doku zum 100. Geburtstag des Dichters, der 1979 verstarb. Das Porträt von Oliver Schwehm zeichnet den Werdegang einer der faszinierendsten Figuren der deutschen Literaturgeschichte nach und widmet sich dabei vor allem den Nachkriegsjahren, als der Einzelgänger und seine Frau Alice als Heimatvertriebene eine neue Bleibe suchten und im Heidedorf Bargfeld fanden. Dort vollendete Schmidt sein wegen der klanglichen Assoziationen und der ungewöhnlichen Orthografie fast unlesbares Monumentalwerk „Zettel’s Traum“. 1334 Seiten, dreispaltig, in DIN-A3-Format, entstanden aus Schmidts berühmtem Zettelkasten. Zu Wort kommen seine ehemalige Haushälterin, Schriftsteller Uwe Timm, Filmemacher Wenzel Storch, Mechthild Grossmann, die mit rauchiger Stimme Schmidt rezitiert, sowie Jan Philipp Reemtsma, Schmidts später Förderer und Gründer der Arno-Schmidt-Stiftung. Apropos: Es gibt kaum Originalmaterial von Arno Schmidt auf Youtube. Da hat die Stiftung rechtemäßig ganze Arbeit geleistet. Markus Ehrenberg

„Arno Schmidt – ,Mein Herz gehört dem Kopf‘“, Mittwoch, Arte, 22 Uhr 35

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