zum Hauptinhalt
326868_0_ea847f93.jpg

© RTL

Arzt-Serie: "Dr. House": Bleiben Sie dran!

Der zynische Arzt, "Dr. House", kehrt aus der langen Winterpause zurück.

Einige Fans sollen schon am vergangenen Dienstag, um viertel nach neun, den Fernseher eingestellt haben, in alter Gewohnheit – um enttäuscht festzustellen: Kein neuer Stoff von „Dr. House“. Stattdessen Wiederholungen. Erst am heutigen Dienstag hat das Warten der rund vier Millionen Zuschauer auf neue Folgen der weltweit erfolgreichsten US-Serie ein Ende: „Dr. House“ kehrt aus der Winterpause zurück. Zur Erinnerung: Über drei Monate sind seit der letzten neuen Folge vergangen. Es läuft immer noch die fünfte Staffel. Dieser Fernseharzt ist immer noch schmerzmittelabhängig, sarkastisch und Spezialist für die Diagnostik außergewöhnlicher Krankheitsbilder. Und immer noch geschockt, dass sich Kollege Kutner umgebracht hat. House glaubt an ein Verbrechen. Dazu wird ein Umweltschützer eingeliefert, der bei einer Demonstration zusammen gebrochen ist.

Der Faden scheint also nicht gerissen. Treue Anhänger der seit Mai 2006 auf RTL ausgestrahlten US-Serie fragen sich allerdings, ob diese langen Unterbrechungen wirklich sein müssen. Darunter leide der Erzählfluss und die Einheitlichkeit der in sich ja durchgeschriebenen Staffel. Liebhaber von Qualitätsserien verzichten daher immer öfter auf TV-Ausstrahlungen, greifen zur DVD-Box und schauen 24 Folgen „Dr. House“ am Stück. Für den Kölner Privatsender ist die Sache klar. Laut RTL-Sprecher Claus Richter sei man mit „Dr. House“ in Deutschland sehr zeitnah an der US-Ausstrahlung. Seit Jahren gebe es bei RTL zwei Starttermine für neue Folgen der US-Serien, im Frühjahr und im Herbst. Durch die Zeit, die man für die Synchronisation brauche, sei es gar nicht möglich, eine Staffel am Stück zu zeigen, ohne ein halbes Jahr Pause dazwischen. So komme es dazu, dass nun vier restliche „Dr.House“-Folgen der fünften Staffel gezeigt werden, danach gleich noch sechs Folgen der sechsten Staffel (ab 6. April). Bis zur nächsten Staffelunterbrechung in der Sommerpause, die mit Wiederholungen gefüttert wird. „Auch in den USA gibt es bei nahezu allen Serien Wiederholungsblöcke“, sagt der RTL-Sprecher, „gerne auch innerhalb einer neuen Saison, um damit Produktionspausen zu überbrücken“.

Immerhin, Serien wie „Dr. House“ mit ihrem eher episodischen Charakter (in jeder Folge wird ein medizinischer Fall abgeschlossen) können diese strukturelle Programmschwäche aufgrund ihrer Beliebtheit und Qualität auffangen. Formate mit konsequent fortlaufender Handlung wie „Lost“, „24“ oder die jüngst auf Pro7 gestartete Mysteryserie „Flash Forward“ haben es schwerer, ihre Zuschauer zu finden und zu halten. Für Pro7, so Almut Meffert, Leiterin der Programmplanung, sei es stets eine Herausforderung, ein derartiges Format zu platzieren. „In der Regel vermeiden wir zu horizontal erzählte Serien“, sagt RTL-Mann Claus Richter. Das betrifft auch die grandiose US-Serie „Mad Men“, ein Kritikerliebling, für die sich kein deutscher Free-TV-Sender findet. Mögliche Diagnose von „Dr. House“: Morbus Quotus. Markus Ehrenberg

„Dr. House“, Dienstag, RTL, 21 Uhr 15

Zur Startseite