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Audio-Geräte: Musikliebhaber entdecken klassische Stereoanlage neu

Musik ist allgegenwärtig - ob im Kaufhaus, im Auto, im Fahrstuhl oder - dank MP3-Player - an jedem beliebigen Ort. Dabei spielt die Qualität der Musikwiedergabe nicht immer die wichtigste Rolle.

"Musikkonsumenten nehmen Kompromisse bei der Klangqualität zugunsten von Mobilität in Kauf", sagt Stefan Michalk, Sprecher der deutschen Phonowirtschaft. Eine wachsende Minderheit von Musikliebhabern lehnt jedoch - zumindest für das heimische Wohnzimmer - diesen Kompromiss ab und investiert zum Teil schwindelerregende Summen in eine High-End-Musikanlage.

Joachim Pfeiffer, Chefredakteur der Fachzeitschrift "Audio", registriert zumindest einen Trend zu höherwertigen Hifi-Anlagen. "Vor fünf Jahren hat sich noch fast alles um Surround-Anlagen für das Heimkino gedreht. Nun sehen wir aber ein Comeback der traditionellen Stereoanlage, da sich die Standards bei den Heimkino-Anlagen zu schnell ändern und die Verbraucher verunsichert sind." Absehbar sei dieser Trend auch auf dem Markt der Gebrauchtgeräte: Gute klassische Stereoanlagen erzielten dabei deutlich höhere Preise als Heimkino-Systeme.

Audio-Spezialisten am Messeeingang Süd

Dieser Trend hat sich auch auf dem Markt niedergeschlagen: Inzwischen präsentieren auch Markenhersteller wie Pioneer oder Yamaha wieder neue Hifi-Produkte. Auf der Ifa 2007 in Berlin können sich die Messebesucher vom 31. August bis zum 5. September in drei Hallen direkt am neuen zentralen Messeeingang Süd einen Überblick über die Produktpalette der Audio-Spezialisten verschaffen.

Ein Highlight der Funkausstellung ist das Sonderkonzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin am Eröffnungstag unter der Leitung seines Chefdirigenten Marek Janowski. Es wird zeitgleich von einem Tonmeister des Deutschlandradios aufgezeichnet und über die "Teuerste Anlage der Welt" auf den Messeständen in die Audio-Hallen wiedergegeben. Die von der "Audio"-Redaktion zusammengestellte Anlage wird während der gesamten Messe in Nachmittags-Präsentationen den Vergleich zwischen Live-Musik und HiFi-Wiedergabe ermöglichen. "Da wird sich zeigen, wie gut teuer wirklich ist", sagte Pfeiffer.

680.000 Euro für die "teuerste" Anlage

Für ein zufriedenstellendes Klangerlebnis müsse man jedoch nicht unbedingt die 680.000 Euro ausgeben, die die "teuerste" Anlage diesmal kostet, räumte Pfeiffer ein. "Dazu benötigt man schon eine gute Stereo-Anlage. Mit einem MP3-Player kann man diese Klangfülle nicht erleben." Nach den Erfahrungen des Experten können Musikliebhaber auch für unter 1000 Euro einen ordentlichen Klang ins Wohnzimmer holen.

Auf die Klangfülle achten die Verbraucher in jüngster Zeit aber nicht nur bei der Beschallung der "guten Stube". Auch bei Radios oder Mini-Stereoanlagen im Schlafzimmer, der Küche oder im Bad beobachten die Fachleute eine "Besinnung auf Qualität". So habe der US- Hersteller Tivoli Audio mit seiner Radio-Serie "eine gute Übersetzung auf den kleinen Raum" vorgenommen, sagte Pfeiffer. Auf der Ifa 2007 greifen nun andere Hersteller wie das britische Unternehmen Revo Technologies den Erfolg von Tivoli auf. Das neue Revo Pico WiFi, das in Berlin präsentiert wird, vereint dabei das klassische UKW-Radio mit dem Internet und kann in einem drahtlosen Netzwerk ohne PC über 5000 Stationen aus aller Welt abspielen.

Christoph Dernbach[dpa]

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