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Medien: Auf in den Knast!

IM RADIO Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Der Brave kennt das Gefängnis nur aus der Unterhaltungskunst. Im Hollywoodkino ist der Knast meist eine schrecklich düstere Angelegenheit, bevölkert von grimmigen Menschenfressern.

IM RADIO

Tom Peuckert verrät, was

Sie nicht verpassen sollten

Der Brave kennt das Gefängnis nur aus der Unterhaltungskunst. Im Hollywoodkino ist der Knast meist eine schrecklich düstere Angelegenheit, bevölkert von grimmigen Menschenfressern. Das deutsche Fernsehen zeigte schon Musteranstalten mit hoher Therapeutendichte. Aber wie ist der Knast wirklich? Antwort gibt eine Lange Nacht im Deutschlandfunk. Die Autoren Heide und Rainer Schwochow sind mit ihren Mikrofonen in deutsche Strafvollzugsanstalten eingedrungen. Von Häftlingen und Beamten lassen sie sich Geschichten erzählen über den Alltag im „Lebensraum Knast“ . Über Hierarchien und Rituale und seelische Fluchtmöglichkeiten. Natürlich geht es auch um die Frage aller Fragen: Welchen Sinn das ganze hat? Ist das moderne Gefängnis ein bloßes Institut der Rache? Oder doch eine Besserungsanstalt für Gestrauchelte? (Deutschlandfunk, 8. November, ab 23 Uhr 05, UKW 97,7 MHz)

Man hat Sibirien das größte Gefängnis der Welt genannt. Ein kalter, tief bewaldeter Riesenknast, der sich über insgesamt sieben Zeitzonen erstreckt. Zweihundert Jahre lang haben erst die Zaren und dann die Sowjetfürsten soziale Problemfälle aller Art in Sibirien entsorgt. Nicht nur gewöhnliche Kriminelle, sondern auch politische Widersacher mussten den langen Weg in die sibirische Verbannung antreten. Es gibt spannende Beschreibungen dieses russischen Strafsystems, etwa das Buch des Amerikaners George Kennan über seine Reise quer durch Sibirien im Jahr 1885. Wenig später besuchte auch der russische Dichter Tschechow die Gefangeneninsel Sachalin. Was er dort aufschrieb, nutzen Lothar Trolle und Klaus Buhlert als Vorlage für ein faszinierendes Hörspiel: „Sachalin – Die Insel“ . Sibiriens Strafkolonien als ein gewaltiges Menschenexperiment betrachtet (Deutschlandfunk, 8. November, 20 Uhr 05).

Dann wieder braucht es keine Mauern, um die Welt zum Gefängnis zu machen. „Es brummt“ , heißt ein Feature von Beate Mayer , das von Menschen erzählt, die ununterbrochen einen Brummton hören. Mehr als neunhundert so genannte Brummton-Betroffene sind in Deutschland registriert. Gibt es da draußen wirklich einen mysteriösen Tiefton, den besonders Sensible zu hören vermögen? Oder ist alles nur Autosuggestion und Ohrentrug? Die Autorin hat quer durch Deutschland recherchiert (Deutschlandradio, 12. November, 0 Uhr 05).

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