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Hajo Seppelt wurde für seine Doping-Enthüllungen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

© WDR/Herby Sachs

AUGENringe: Bleibt Hajo Seppelt der ARD erhalten?

Gemeinsam stärker, so könnte die Lösung für die zur Zeit ungeklärte Vertragsverlängerung von WDR-Doping-Reporter Hajo Seppelt aussehen. Der RBB hat dazu eine Idee.

Der gemeine Fernsehzuschauer könnte verwundert sein: Am Freitagmorgen wurde Hajo Seppelt, der Dopingexperte der ARD, im „Morgenmagazin“ aus Pyeongchang zugeschaltet, um zu erläutern, warum der Internationale Sportgerichtshof den Ausschluss einer Reihe russischer Sportstars von den Spielen in Südkorea bestätigt hatte. So weit, so gewohnt: Seppelt hat gerade erst erneut Licht in die „Geheimsache Doping“ gebracht. Nur schwer vorstellbar ist hingegen, dass Seppelt möglicherweise nach den Olympischen Winterspielen nicht mehr für die ARD tätig sein könnte.

Seppelt gehört organisatorisch zur WDR-Dopingredaktion, allerdings nicht als angestellter Mitarbeiter, sondern über seine im vergangenen Jahr gegründete Produktionsgesellschaft. Derzeit wird über die Verlängerung des Vertrages verhandelt. Der Vorgang ist mehr als eine Formalie, denn es geht auch um die Frage, wie weit die Haftung des Senders für Seppelts Recherchen geht.

Seine Auszeichnungen schmücken die ARD

Seppelt ist einer der profiliertesten Investigativjournalisten des deutschen Fernsehens. Seine lange Liste von Auszeichnungen für seine Arbeit schmückt auch die ARD. Der 54-Jährige zahlt dafür einen hohen Preis. Er setzt sich nicht nur verbalen Anfeindungen aus, wenn er unter anderem das russische Staatsdoping anprangert, auch in Südkorea wurde er mit Begleitschutz gesehen.

Hilfe könnte vom RBB kommen. Intendantin Patricia Schlesinger bietet eine gemeinsame Lösung mit dem WDR an. Wie wichtig Koproduktionen sind, hat Schlesinger beim NDR gezeigt, als sie sich für die Beteiligung des Senders an der Edward-Snowden-Dokumentation „Citizenfour“ eingesetzt hat. Und wo, wenn nicht bei den Themen Doping und Korruption im Sport, wären Koproduktionen national wie international so wünschenswert und notwendig? Kurt Sagatz

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