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Medien: Aus dem Schatten getreten

„Mein Leben“: Porträt des Regisseurs Dani Levy

Mehr als eine halbe Million Zuschauer haben Dani Levys Kinofilm „Mein Führer“ in den ersten beiden Wochen gesehen. Nach der ersten Aufregung über seine Hitler-Komödie der richtige Zeitpunkt, um zu fragen: Wer ist Dani Levy? Die Programmplaner bei Arte haben ganze Arbeit geleistet: In der Porträtreihe „Mein Leben“ ist der in Basel geborene und in Berlin lebende 49-jährige Levy an der Reihe. Für eine kritische Filmanalyse ist diese TV-Reihe nicht konzipiert, ohnehin kann der 2006 gedrehte Film von Cordula Kablitz-Post wenig zur aktuellen Kontroverse über „Mein Führer“ beitragen. Zu Beginn sieht man Levy, wie er, Hitler (oder Helge Schneider?) parodierend, mit schnarrender Stimme erklärt: „Der Führer selber hat mich inspiriert, diesen Film zu machen.“ Ihm habe diese Betroffenheit, dieses Aufklärerische und Didaktische im Umgang mit dem Thema in Deutschland nicht genügt. Aber die Hitler-Komödie bleibt im Grunde eine Randnotiz, auch wenn die Autorin Dani Levy zu den Orchesteraufnahmen nach Köln begleitet und ihn bei der Sichtung von Filmmaterial zeigt. Es scheint eine entspannte Arbeit gewesen zu sein, von der Hektik des Filmemachens ist hier wenig zu spüren.

Aber es geht ja um Levys Persönlichkeit, um den zweifachen Vater, den Lebensgefährten, den preisgekrönten Regisseur, den Mitgründer der Produktionsfirma X Filme. Die Autorin reist mit ihm in die Geburtsstadt Basel, wo er über seine jüdischen Wurzeln und seine ersten künstlerischen Schritte spricht. Der Film kommt seinem Protagonisten zuweilen sehr nahe, etwa in der Begegnung mit Levys langjähriger Partnerin, der Schauspielerin Maria Schrader. Beide reflektieren das Scheitern ihrer Beziehung, die stark von der gemeinsamen künstlerischen Arbeit bestimmt war. tgr

„Mein Leben – Dani Levy“,

Arte, 17 Uhr 29

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