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Aust-Nachfolge: "Spiegel": Hader und Wir-Gefühl

Beim "Spiegel" will man sich mit der Suche nach einem neuen Chefredakteur jetzt offenbar Zeit lassen. Kleinster gemeinsamer Nenner: Der Despot Aust soll nicht von einem neuen Despoten abgelöst werden.

"Nehmt nicht den Nächsten, nehmt den Besten." Die Mitarbeiter des "Spiegel" haben mit ihrer gewählten Vertretung, der Mitarbeiter KG, bei einer Info-Veranstaltung am Montag ein wenig gehadert, ihr zugleich den Rücken gestärkt bei der Suche nach dem neuen Chefredakteur. Nach Angaben von Teilnehmern lautete der Tenor, dass die Blamage schon eingetreten sei, nicht aber dazu führen dürfe, in Hektik nach der erstbesten, nächstbesten Lösung zu springen. Zudem gebe es ja mit Stefan Aust einen Chefredakteur, der bis Ende 2008 bezahlt werde und entsprechend arbeiten solle. Als kleinster gemeinsamer Nenner für die Nachfolgefrage wurde die Erwartung formuliert, dass der Despot Aust nicht von einem neuen Despoten abgelöst werden solle. Es werde auf jeden Fall Januar werden, bis diese Frage gelöst sei, hieß es am Montag aus dem Kreis der Gesellschafter. Eine interne Lösung scheint so möglich wie eine externe.

Für die "Spiegel"-Mitarbeiter steht außer Frage, dass ihre KG mit der Mehrheit von 50,5 Prozent am Verlag bei der Aust-Nachfolge die führende Rolle spielen muss. Jedwedem Druck von Seiten des Geschäftsführers Mario Frank und des zweitgrößten "Spiegel"-Gesellschafters, des Verlags Gruner+Jahr, müsse widerstanden werden. jbh

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