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Medien: „B.Z.“ testet tägliche Sportzeitung

Bislang konnten sich Zeitungsleser zwischen ihrem lokalen, einem überregionalen und einem Boulevardblatt entscheiden. Diese Zeiten könnten bald vorbei sein.

Bislang konnten sich Zeitungsleser zwischen ihrem lokalen, einem überregionalen und einem Boulevardblatt entscheiden. Diese Zeiten könnten bald vorbei sein. Zunehmend testen Verlage Nischen für neue Zeitungstypen. Sie knüpfen damit an die Entwicklung in der Zeitschriftenlandschaft an. Dort sind Magazine mit kleinen Auflagen für eng umgrenzte Leserschaften mit ganz speziellen Interessen normal.

Dem Trend folgt Springer mit der neuen „Sport B.Z.“. Bereits zur Fußball-WM hatte die „B.Z.“ unter diesem Titel eine eigene, tägliche WM-Zeitung herausgebracht. Mit 11 000 bis 17 000 Exemplaren täglich seien in dieser Zeit mehr verkauft worden als erwartet, sagte am Montag „B.Z.“-Chefredakteur Walter Mayer. Daher werde der Markttest auf unbestimmte Zeit erweitert. In Berlin, Brandenburg und Teilen Mecklenburg-Vorpommerns erscheint nun von montags bis freitags die „Sport B.Z.“ als „erste tägliche Sportzeitung“.

Auf 24 bis 32 Seiten berichtet das Blatt außer über Fußball auch über alle anderen Sportarten. Auf einer täglich wechselnden Extraseite informiert die „Sport B.Z.“ außerdem über Funsportarten, Jugendsport, Golf, Segeln und Traben. Auf diese Weise hofft Mayer, auch Leser jenseits des klassischen „B.Z.“-Milieus anzusprechen. Dies sei während der WM nicht gelungen.

Noch bis Mittwoch wird die „Sport B.Z.“ gratis verteilt, danach kostet das Blatt, das wie die „B.Z.“ auch im Abo erhältlich ist, 50 Cent. Anders als bei „Welt“ und „Welt Kompakt“ sei jedoch nicht geplant, die Auflage des Sportablegers zu der der „B.Z.“ zu addieren. Aktuell verkauft das Boulevardblatt, dessen Verkäufe in der Vergangenheit stark gesunken sind, 208 447 Exemplare, davon 12 483 im Abo.

Mehrmals versuchte sich Springer in der Vergangenheit an Konzepten für tägliche Sportzeitungen, wie sie im Ausland üblich sind. Bislang scheiterten sie immer an der Furcht, der ohnehin sinkenden Auflage von „Bild“ zu schaden. Da die „B.Z.“ mittlerweile organisatorisch zur „Bild“-Gruppe gezählt wird, könnte sich das Projekt unterm Strich jedoch rechnen. Entsprechend schließt Mayer nicht aus, die „Sport B.Z.“ bei Erfolg bundesweit zu verbreiten. usi

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