zum Hauptinhalt

Medien: Bauer verliert „Playboy“ Hamburger Verlag plant jetzt

Bislang erschien „Playboy“, das Magazin mit allem, was Männern Spaß macht (so der Untertitel), bei der Hamburger Verlagsgruppe Bauer, genauer: am Münchner Standort des Bauer-Verlags, der auch die „Bravo“-Titel herausgibt. Zum Jahreswechsel wird sich das ändern.

Bislang erschien „Playboy“, das Magazin mit allem, was Männern Spaß macht (so der Untertitel), bei der Hamburger Verlagsgruppe Bauer, genauer: am Münchner Standort des Bauer-Verlags, der auch die „Bravo“-Titel herausgibt. Zum Jahreswechsel wird sich das ändern. Die Lizenzvereinbarung zwischen Playboy Enterprises und Bauer wird nicht verlängert. Stattdessen wird die deutsche Ausgabe dem Vernehmen nach künftig vom Burda-Verlag herausgebracht. Die Verhandlungen sind jedoch noch nicht beendet, sagte eine Sprecherin.

Seit August 2001 betreut das Burda-Tochterunternehmen Tomorrow Focus AG den Internet-Auftritt des „Playboy“. Seitdem war mehrfach spekuliert worden, wann auch der Lizenzvertrag für den gedruckten „Playboy“ von Bauer zu Burda wechselt. Wegen dieser Unsicherheit soll Bauer an Christie Hefner, Tochter des „Playboy“-Erfinders Hugh Hefner, herangetreten sein. Bei Bauer heißt es, der US-Konzern habe sich nicht durchringen können, Bauer den Zuschlag für die Lizenzverlängerung zu geben. Nach Angaben von Andreas Fritzenkötter, Sprecher des Bauer- Verlags, habe Bauer daraufhin sein Angebot an Playboy Enterprises zurückgezogen. Grund sei die von Playboy Enterprises geforderte exklusive Bindung gewesen, die den deutschen Verlag von jeder eigenen Neuentwicklung bei den Männermagazinen ausgeschlossen habe. Seitdem in Deutschland „FHM“ und „Maxim“ erscheinen, gilt der Markt der Männermagazine als expansiv. In der Tat enthielt der Vertrag einen Exklusivitäts-Passus. Dennoch, sagt Verlagsleiter Müller, „hätten wir den ,Playboy’ gern weitergemacht“. Der deutsche „Playboy“ (verkaufte Auflage im ersten Quartal 2002: 240 000 Exemplare) erscheint seit 1972 bei Bauer.

Nun werden der gedruckte und der Online-„Playboy“ wohl unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt. Der Burda- Verlag gibt „Focus“, „Bunte“, „Super Illu“ und eine Reihe von Frauenzeitschriften heraus, seit der Einstellung von „M“ jedoch kein Männermagazin mehr.

Nach dem Verlust des „Playboy“ will Bauer nun ein neues monatliches Männer- und Lifestyle-Magazin entwickeln, und zwar „genau im Segment vom ,Playboy’“, so Müller. Das Blatt soll am Münchner Standort von der heutigen „Playboy“-Redaktion entwickelt werden. Chef soll Stefan Gessulat bleiben. Die neue Zeitschrift soll im Frühjahr 2003 herauskommen. Spekulationen, es handle sich um das deutsche „Penthouse“, wies Müller zurück. Ulrike Simon

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false