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Medien: Bei „Dr. Who“ ist mit allem zu rechnen

Er ist egozentrisch, exzentrisch, arrogant – und außerirdisch. Gleichzeitig ist er auch sympathisch und sehr, sehr britisch.

Er ist egozentrisch, exzentrisch, arrogant – und außerirdisch. Gleichzeitig ist er auch sympathisch und sehr, sehr britisch. Sehr gut erzogen, sehr höflich. Eigentlich mag er die Menschen, gleichzeitig verachtet er einige von diesen primitiven, naiven Erdlingen. Und er selbst? Ist innerlich ähnlich zerrissen. Einen Namen hat er nicht, er ist der Doktor, das muss reichen, einen Namen würden die Menschen eh nur vergessen. In Großbritannien ist „Doctor Who“ Kult: Seit 1963 läuft die Serie bei der BBC. Das Weihnachtsspecial vor ein paar Wochen schalteten über zwölf Millionen Zuschauer ein. Einige ältere Folgen von „Doctor Who“ verfasste sogar Douglas Adams, der Autor von „Per Anhalter durch die Galaxis“.

Darum geht es: Der Doktor (Christopher Eccleston) reist durch Raum und Zeit. Aber nicht mit einem langweiligen Raumschiff, das wie eine fliegende Untertasse aussieht. Sondern mit der „Tardis“, einem Vehikel, das als eine blaue, britische Telefonzelle für Notrufe getarnt ist. Das klingt kurios, und genau deshalb ist „Doctor Who“ auch so sehenswert. Wie viele wahnwitzige Einfälle in einer einzigen Folge dieses unterhaltsamen Irrsinns stecken! Schaufensterpuppen, die plötzlich zum Leben erweckt werden und wild um sich ballern. Eine lebendige Mülltonne, die einen dieser primitiven, naiven Erdlinge auffrisst und danach hemmungslos rülpst.

Im April startet in Großbritannien bereits die vierte Staffel der Neuauflage, und bislang hat die Serie nichts von ihrem Einfallsreichtum eingebüßt. Im Laufe der ersten Staffel wird unter anderem der Big Ben zerstört (was wirklich beängstigend gut aussieht – wie viele der in der Serie eingesetzten Spezialeffekte), pupsende Außerirdische werden versuchen, die Erde zu erobern. Und im Jahre 1869 jagen der Doctor und Rose – seine Begleiterin auf den Reisen durch Raum und Zeit – mit Unterstützung des Schriftstellers Charles Dickens seltsame Zombiewesen. Bei „Doctor Who“ muss man mit allem rechnen. Till Frommann

„Doctor Who“, Pro 7, 17 Uhr

Till Frommann

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