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Medien: Bekenntnisse

1000 Springer-Mitarbeiter sind von den Umzugsplänen betroffen

Knapp 4000 Beschäftigte zählt die Axel Springer AG in Hamburg. Ein Viertel von ihnen fragt sich seit Dienstag, ob sie von den Umzugsplänen des Verlags betroffen sind. Etwa 1000 arbeiten nach Angaben des Betriebsrats in den „Bereichen mit zentraler Konzernsteuerungsfunktion“ und „zentralen Service-Abteilungen“, die der Vorstand von der Hanse- in die Hauptstadt verlagern will. Nicht alle müssen umziehen. Vorstandschef Mathias Döpfner erläuterte dem Betriebsrat, 450 der 1000 Betroffenen seien in Hamburg unverzichtbar. Welche, sagte er nicht. 180 müssten auf alle Fälle umziehen. Für die restlichen (etwa 420) Mitarbeiter müsse erst die Kostensituation geprüft werden, sie könnten sowohl in Hamburg als auch in Berlin angesiedelt sein. Fest scheint zu stehen, dass die Kommunikations-, die Rechts-, die Steuer-, die Finanzabteilung und der Einkauf komplett nach Berlin kommen. Für den Standort bedeutet das, dass zumindest ein Teil des zur Hälfte noch leerstehenden Neubaus in der Kochstraße (insgesamt 64 000 qm Bruttogeschossfläche) genutzt würde, während in Hamburg die zusätzlich angemieteten Flächen außerhalb des Springer-Baus aufgegeben werden können. Abgesehen von immensen Umzugskosten, sieht der Verlag die Möglichkeit, Stellen einzusparen durch jene, die nicht umzugswillig sind. Schon Anfang 2001 sagte Döpfner, Berlin werde für Springer „tendenziell wichtiger“. Damals gab er bei einer Betriebsversammlung im Congress-Centrum Hamburg aber ein Bekenntnis zu Hamburg ab – am Dienstag galt das Bekenntnis dann Berlin. „Unsere Glaubensfähigkeit wird auf eine harte Probe gestellt“, schreibt der Betriebsrat angesichts des Vorhabens, „die Menschen nach Berlin zu verschieben“.

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