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Medien: Berliner Sender XXP: Das etwas andere Metropolenprogramm

Spiegel-TV-Chefredakteur Cassian von Salomon liebt den Nervenkitzel. Und das ist gut so, denn das Fernsehstudio in der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte sieht wenige Tage vor Sendestart noch ziemlich unfertig aus: überall Elektriker und Umzugskartons, an den Schreibtischlampen baumeln noch die Etiketten.

Spiegel-TV-Chefredakteur Cassian von Salomon liebt den Nervenkitzel. Und das ist gut so, denn das Fernsehstudio in der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte sieht wenige Tage vor Sendestart noch ziemlich unfertig aus: überall Elektriker und Umzugskartons, an den Schreibtischlampen baumeln noch die Etiketten. In den Räumen des zum schicken Bürohaus umgebauten Fabrikgebäudes wurde noch am Wochenende gewerkelt. Und auch die Redaktion ist erst seit dem 1. Mai an Bord. Dennoch: Heute startet XXP, das neue Metropolenprogramm aus Berlin.

Um 20 Uhr 15 wird der Startknopf gedrückt. Los geht es mit einer Diskussion zur Themenwoche "Kriegsende - Die Gegenwart der Vergangenheit", zu der Moderator Stefan Aust unter anderem den Hitler-Biographen Joachim Fest eingeladen hat. XXP ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Stefan Austs Spiegel TV und Alexander Kluges dctp (Stern TV, Süddeutsche TV). Aus deren Archiven wird sich XXP bedienen. Hinzu kommen Spielfilme der Kinowelt Medien AG. Die Berliner Redaktion wird zunächst nur das 45-minütige Nachrichten-Magazin "Punkt X" produzieren, das ab morgen täglich um 19 Uhr 30 live ausgestrahlt wird. Im Herbst soll sie zudem die Zulieferung der Vox-Nachrichten übernehmen. Viele aus dem 18-köpfigem Redaktionsteam, überwiegend Frauen um die 30, haben keine TV-Erfahrung. Dafür bringen sie "Biss" und "kreatives Potenzial" mit, sagt von Salomon. Das ist umso wichtiger, da die Nachrichten mit denen von TV.Berlin oder B1 nichts gemein haben sollen. Die Beiträge werden weder kurz noch lokal sein.

"In Berlin fokussiert sich das nationale Geschehen", sagt von Salomon, deshalb halte man sich nicht mit Kiez-Berichterstattung auf, sondern beschränke sich auf Ereignisse mit bundesweiter Bedeutung. "An der Aktualität aufgehängte Hintergrundberichterstattung" steht auf dem Programm. Was von Salomon darunter versteht, zeigt ein Blick auf die Planung für den zweiten Sendetag, an dem sich das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt: einem Bericht über den schwersten Luftangriff auf Berlin folgt eine Reportage über eine Medienwissenschaftlerin, die Feldpostbriefe analysiert. Als erster Studiogast wird der Publizist Peter Boenisch erwartet. Jede der ersten vier Sendewochen hat einen Schwerpunkt (Kriegsende, Terrorismus, Metropole Berlin, Metropolen der Welt). Durchs Programm führt in der ersten Woche Jutta Lang, danach tritt mit Annika de Buhr ein neues Gesicht vor die Kamera: Sie ist 29 Jahre alt, war Zeitungsredakteurin in Hannover. (XXP ist im digitalen Kabelnetz rund um die Uhr zu sehen, im analogen von 15 bis 7 Uhr im Wechsel mit QVC auf Sonderkanal 35.)

Annika Ulrich

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