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Medien: „Berliner Zeitung“ will Redaktionsstatut

Die Redaktion der „Berliner Zeitung“ hat am Montag den Entwurf eines Statuts verabschiedet, um sich gegen mögliche Eingriffe ihrer Eigentümer zu schützen. Seitdem der Berliner Verlag in der Hand von Finanzinvestoren um David Montgomery ist, befürchten die Mitarbeiter Personalabbau und Sparmaßnahmen, die zur Verschlechterung der journalistischen Qualität führen.

Die Redaktion der „Berliner Zeitung“ hat am Montag den Entwurf eines Statuts verabschiedet, um sich gegen mögliche Eingriffe ihrer Eigentümer zu schützen. Seitdem der Berliner Verlag in der Hand von Finanzinvestoren um David Montgomery ist, befürchten die Mitarbeiter Personalabbau und Sparmaßnahmen, die zur Verschlechterung der journalistischen Qualität führen. Um notfalls Streiks zu organisieren, wurde im Februar ein „gewerkschaftlicher Aktionsausschuss“ gebildet. Am Montag wählten die 94 bei der Redaktionsversammlung Anwesenden ein dreiköpfiges Gremium, das ihre Interessen gegenüber den Eigentümern durchsetzen soll – zunächst also die Einführung des Redaktionsstatuts. In das Gremium wurden die Journalisten Thomas Rogalla, Ewald B. Schulte und Daniela Vates gewählt. Das von Christian Bommarius formulierte Statut, das dem Tagesspiegel vorliegt, lehnt sich an das der „Süddeutschen“ an. Es sieht ein Mitbestimmungsrecht bei der Berufung und Abberufung des Chefredakteurs vor.

Am Mittwoch wird sich der Aufsichtsrat des Berliner Verlags treffen. Entgegen der Planung wird es nur um die noch nicht existierenden Budgets für 2006 gehen. Angeblich sei ein Einstellungsstopp geplant, was schon jetzt dem Verlust von vier Stellen gleichkäme, da zwei Redakteure gekündigt haben, zwei weitere schwanger sind. Ebenfalls am Mittwoch, um 11 Uhr 15, findet eine Betriebsversammlung statt. Im Anschluss laden die Gewerkschaften zur Pressekonferenz. Passend zur Stimmungslage beginnt sie um „5 vor 12“.

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