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Lorenz Maroldt (links) und Stephan-Andreas Casdorff

© Kai-Uwe Heinrich

Update

Lead Awards 2018: Maroldt und Casdorff sind Chefredakteure des Jahres

Aufmerksamkeit schaffen, den Ton angeben: Lorenz Maroldt und Stephan-Andreas Casdorff vom Tagesspiegel bekommen den Lead Award in der Sparte "Zeitung regional".

Von Markus Lücker

Bei den am Dienstagabend in Hamburg verliehenen Lead Awards wurde die Chefredaktion des Tagesspiegel mit dem Gold-Preis in der Kategorie "Zeitung regional" ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung werden jährlich besondere Leistungen bei der Gestaltung und Themenkomposition von Medien und die besten Blattmacher geehrt. In diesem Jahr war das nach Meinung der Jury das Duo aus Lorenz Maroldt und Stephan-Andreas Casdorff, der im September aus der Chefredaktion zu den Herausgebern der Zeitung gewechselt hat.

"Die Mittel des Blattmachens voll ausschöpfen, Aufmerksamkeit schaffen, den Ton angeben – das haben Casdorff und Maroldt beim Tagesspiegel jahrelang beispielhaft vorexerziert", begründete die Jury ihre Entscheidung. "Vom Titel bis zu den zahlreichen, ausführlichen Sonderseiten, einer Tagesspiegel-Spezialität: Zur Bundestagswahl schreiben Exiljournalisten aus Diktaturen über das große Geschenk, frei wählen zu dürfen", hieß es weiter.

Gelobt wurden zudem die Beilage Future Mobility über die grüne Zukunft der Fortbewegung sowie die Kultururbeilage "Mehr Berlin", in der jede Woche ein Künstler ein eigenes Kunstwerk gestaltet und ein Autor einen doppelseitigen Berlin-Essay liefert.

Und weiter: "Zum Christopher Street Day bringen Casdorff und Maroldt einen eigenen LGBT- Tagesspiegel heraus. Und Gaulands unsäglichem Vogelschuß-Zitat halten sie keine belehrenden Worte sondern einfach nur die Bilder der schlimmsten Nazi-Verbrechen entgegen."

Die Silber-Preis ging an Torsten Kleditzsch von der "Freien Presse Chemnitz" – auch für die Berichterstattung anlässlich der rechten Aufmärsche nach dem Tod eines 35-Jährigen in der Stadt. Bronze teilten sich Michael Bröcker von der "Rheinischen Post" und Lars Haider, Chefredakteur beim "Hamburger Abendblatt."

Anlässlich der Christopher Street Parade erschien der Tagesspiegel in Regenbogenfarben.
Anlässlich der Christopher Street Parade erschien der Tagesspiegel in Regenbogenfarben.

© Mike Wolff

Neue Konzepte

Insgesamt wurde der Lead Award in sieben verschiedenen Bereichen vergeben. Unter den überregionalen Zeitungen entschied sich die Jury für die „Bild am Sonntag“. Chefredakteurin Marion Horn habe einen neuen Ton in den Boulevard gebracht „und aus der ,BamS' eine relevante, ernstzunehmende Zeitung gemacht." Silber in der Kategorie bekamen Kurt Kister und Wolfgang Krach für die "Süddeutsche Zeitung", Bronze gewann Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der "Zeit".

Im vergangenen Jahr war die Vergabe der Lead Awards unter anderem aus Finanzierungsgründen ausgeblieben. Die Pause wurde genutzt, um die Preisverleihung umzustrukturieren. Bislang wurden mit dem Preis vor allem ganze Redaktionen ausgezeichnet. In diesem Jahr sollte laut Organisator Markus Peichl vor allem individuelle "Leistung und Beharrlichkeit" gewürdigt werden. Teil der geänderten Ausrichtung war ein neueingeführter Preis für innovative Magazinprojekte. Bekommen hat ihn Ricarda Lang vom "Flaneur"-Magazin.

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