zum Hauptinhalt

Bezahl-Web: Allergie-Tipps und türkische Liga

Zehn Cent pro Beitrag: Verlage sehen Googles neues Bezahlverfahren „One Pass“ als Test.

Der großen Ankündigung zum neuen Internet-Bezahlverfahren „One Pass“, das Google-Chef Eric Schmidt am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat, folgen nur kleine inhaltliche Schritte. Für die Verlagshäuser Springer, Burda und Bertelsmann hat die Beteiligung vorerst nur Test-Charakter. „Wir glauben nicht, dass es der richtige Weg ist, jetzt alles auf Bezahlen zu stellen“, erklärt Armin Blohmann für „Focus Online“. Der Internet-Ableger des Burda-Magazins sieht für das Bezahlmodell vor allem Chancen im Premium-Bereich und hier besonders für Nutzwertthemen. Derzeit lassen sich Beiträge wie „Ihre Rechte als Mieter“ für zehn Cent abrufen. Weitere Themenfelder sind Handy-Tests oder Auto-Technik. Nicht viel anders sehen die Tests bei Stern.de aus, mit denen Gruner + Jahr herausfinden will, welche Paid-Content-Modelle funktionieren können. Die Besucher von Stern.de können fünf Beiträge aus dem Ratgeber Allergie kaufen. Der weitere Ausbau hängt von den Ergebnissen ab: „Man darf keine Wunder erwarten. Die Menschen sind es gewohnt, im Internet Informationen kostenlos zu finden“, sagt Stern.de-Chefredakteur Frank Thomsen.

Mathias Döpfner, Vorstandschef der Axel Springer AG, gilt als vehementer Fan von Apples Tablet-PC. „Mit dem iPad beginnt eine neue Ära“, hatte er nach dem Start von Apples Tablet gesagt. Am Lob für das iPad hält er fest, aber über die Aufteilung der Erlöse müsse geredet werden, heißt es inzwischen. Das neue „One Pass“-Bezahlsystem sieht der Konzern als ergänzendes Zahlungssystem für digitale Medieninhalte. Google verlangt für die Abrechnung zehn Prozent der Erlöse, für die Abos im App-Store sind bei Apple 30 Prozent fällig. Im ersten Schritt wird „One Pass“ auf Bild.de eingesetzt, wo Spiele der türkischen Fußball-Liga übertragen werden. Von Samstag an können die Spiele für Preise zwischen fünf und 15 Euro abgerufen werden. Kurt Sagatz

Zur Startseite