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"Bild" gegen "gierige Griechen": Journalistenverband fordert Stopp von Griechenland-Aktion der "Bild"

Die "Bild"-Zeitung ruft Leser zu Nein gegen "gierige Griechen" auf . Dies verbiete sich mit der beschreibenden Aufgabe des Journalismus, sagt der DJV.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die "Bild"-Zeitung aufgefordert, ihre Aktion gegen die Verlängerung der Griechenland-Hilfen zu stoppen. Der Verband sprach am Donnerstag von einer "Kampagne", die direkten Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wolle. Dies "verbiete sich aber mit der beschreibenden Aufgabe des Journalismus", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken.

Die Zeitung rief am Donnerstag ihre Leser dazu auf, sich zusammen mit der "Bild"-Schlagzeile "Nein - Keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen" zu fotografieren und das Selfie an die Redaktion zu senden. Anlass ist die Abstimmung des Bundestags über die Verlängerung der Griechenland-Hilfen am Freitag.

"Die Griechenland-Politik der Bundesregierung kann man mögen oder ablehnen", erklärte Konken weiter. Es sei auch "selbstredend", dass Boulevard-Medien einen anderen journalistischen Stil pflegten. Die Selfie-Aktion überschreite "aber die Grenze zur politischen Kampagne". Es sei zudem "medienethisch bedenklich", ein ganzes Volk für die finanzpolitischen Fehlentscheidungen seiner Politiker zu diffamieren.Tsp/AFP

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