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Quote mit Südkorea. Viele WM-Final-Läufe starten gegen Mittag deutscher Zeit.Foto: dpa

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Medien: Bitte mit Sahne

Fernseh-Sport: Bei der Leichtathletik-WM gibt es das 100-Meter-Finale zum Nachtisch

Was wurde im Frühjahr nicht alles gerungen, um die Übertragungsrechte bei der Leichtathletik-WM aus Südkorea. Jetzt rückt der Starttermin, der 27. August, näher, und kaum noch jemand wundert sich, dass ARD, ZDF und Eurosport live zur ungewöhnlichen Sendezeit übertragen: Die meisten Medaillen werden zwischen 11 und 15 Uhr vergeben. Der schnellste Mann der Welt beispielsweise wird deutschen Fernsehzuschauern zum Nachtisch serviert. Wenn am 28. August der Startschuss für das Finale im 100-Meter-Lauf in Daegu ertönt, ist es in Deutschland 13 Uhr 45. Viele Entscheidungen bei dieser WM bis zum 4. September fallen wegen der Zeitverschiebung in der Mittagszeit. Die Vorkämpfe sowie Entscheidungen im Gehen und Marathonlauf sind gar erst in tiefer Nacht zwischen 2 Uhr und 5 Uhr 30 zu sehen.

Immerhin, bei den monatelangen Verhandlungen von ARD und ZDF mit dem Weltverband IAAF um die Live-TV-Rechte an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 und 2013 hatte sich die Unnachgiebigkeit der öffentlich-rechtlichen Sender am Ende gelohnt. Für die Veranstaltung in Südkorea haben ARD und ZDF inoffiziell weniger als drei Millionen Euro gezahlt.

Umso größer die Vorfreude auf eine der nach wie vor fernseh-kompatibelsten Sportarten. „Quotenerwartungen sind Quatsch, die Leichtathletik hat aber eine gewisse Grundakzeptanz“, sagt ARD-Teamchef Walter Johannsen. Werte wie vor zwei Jahren bei der WM in Berlin, als zehn Millionen Menschen den 100-Meter-Triumph von Usain Bolt verfolgten, sind nicht drin. Erfolge von deutschen Athleten können das Interesse erhöhen. Außerdem, so Johannsen, sei die WM ein Härtetest für die Olympischen Spiele in London in einem Jahr – die wegen der Krawalle zur Debatte stehen.

Das ZDF schickt Achim Hammer als Teamchef nach Daegu. Dort sind ARD und ZDF wie häufig bei Großveranstaltungen eng verzahnt. Beide nutzen die gleiche Technik, einige Teile der mobilen Produktionseinheiten wurden von der Schwimm-WM in Schanghai direkt nach Südkorea transportiert. Eigene Kameras ergänzen das Weltbild. „Wir leben vom Weltbild, die deutsche Farbe bilden wir mit unseren Kameras ab“, sagt Johannsen. Das Erste setzt Wilfried Hark und Ralf Scholt als Reporter sowie Alexander Bommes als Moderator ein. Beim ZDF kommentieren Peter Leissl und Wolf-Dieter Poschmann, Norbert König moderiert. Freunde des eher ironischen Kommentars kommen beim Spartensender Eurosport auf ihre Kosten, mit Sigi Heinrich und Dirk Thiele, Gewinner des Deutschen Fernsehpreises 2008. meh (mit dpa)

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