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Time is money. Hedgefonds-Manager Robert Miller (Richard Gere) steckt in großen Schwierigkeiten.

© ARD

Böser Börsenmakler: Richard Gere mal nicht als Aschenputtel-Beglücker

„Arbitrage – Der Preis der Macht“: Richard Gere fälscht als Börsenmakler Bilanzen - und scheitert.

Der New Yorker Firmenboss Robert Miller (Richard Gere) liebt das Risiko, kämpft geschäftlich mit harten Bandagen, lässt sich aber auch als spendenfreudigen Wohltäter feiern. „Der Wettkampf um diese begrenzte Menge Dollars da draußen macht selbst die Besten von uns irre“, warnt er scheinheilig in einem Fernsehinterview. Und dann verzockt sich der Börsen-Star selbst und gerät auf die schiefe Bahn.

Von diesem Aufstieg und Fall handelt der sehr gut besetzte Kinofilm „Arbitrage – Der Preis der Macht“ von 2012, der an diesem Donnerstag in der Reihe „Sommerkino im Ersten“ läuft.

Richard Gere, heute 65,  als knallharter Geschäftsmann, kann das gut gehen? Eigentlich ist der US-Schauspieler eher „Ein Mann für gewisse Stunden“, wie einer seiner Erfolgsfilme hieß, oder er umgarnte in dem Aschenputtel-Film „Pretty Woman“ die Bordsteinschwalbe Julia Roberts. So ganz kann er sein Image auch diesmal nicht ablegen, den harten Hund nimmt man Gere in „Arbitrage“ nicht immer ab. Aber er schafft es, dem Publikum einen vermeintlich durchrationalisierten Erfolgsmenschen zu zeigen, der dann doch an seinen menschlichen Schwächen scheitert.

Miller verschuldet Autounfall, Geliebte stirbt

Robert Miller hat eine Affäre mit der französischen Künstlerin Julie (Laetitia Casta), die bei einem von ihm verschuldeten Autounfall ums Leben kommt. Mithilfe seines Chauffeurs Jimmy (Nate Parker) versucht Miller alles, um seine Beteiligung an dem Unfall zu vertuschen. Auch wenn er Jimmy damit fast in den Knast bringt. Ein Bauernopfer.

Millers Ehefrau Ellen (Susan Sarandon) hatte längst Zweifel an der ehelichen Treue ihres Mannes. Als ihre Tochter Brooke (Brit Marling), die in dem Familienunternehmen arbeitet, auf Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen stößt, wird es für den Boss langsam eng. An seine Fersen heftet sich Detective Michael Bryer (Tim Roth), der in bester „Columbo“-Manier das Lügengebäude von Miller Stück für Stück zu demontieren versucht.

Dem jungen New Yorker Regisseur Nicholas Jarecki (Jahrgang 1979) gelingt es in seinem Debütfilm, die Spannung bis zum Finale aufrechtzuerhalten. Zwar durchziehen die Geschichte vom tiefen Fall eines Erfolgsmenschen haufenweise Klischees, die Schauspieler aber agieren überzeugend. Neben Gere sind dies vor allem Susan Sarandon („Thelma & Louise“) als beherzte Ehefrau und Tim Roth als struppiger Ermittler, der dem eitlen Multimillionär ein Bein stellen will. Richard Gere wurde für seine Hauptrolle 2013 mit einer Golden-Globe-Nominierung belohnt. (mit dpa)

„Arbitrage – Der Preis der Macht“, ARD, Donnerstag, 22 Uhr 45

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