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Medien: Bonsai darf wachsen

Joachim Huber freut sich auf einen starken ARDSender Na gut, soll der Sender aus ORB und SFB eben RBB heißen, Rundfunk Berlin-Brandenburg. Das klingt wie ein Aktenzeichen, nicht wie ein Ausrufezeichen.

Joachim Huber freut sich

auf einen starken ARDSender

Na gut, soll der Sender aus ORB und SFB eben RBB heißen, Rundfunk Berlin-Brandenburg. Das klingt wie ein Aktenzeichen, nicht wie ein Ausrufezeichen. Dabei steckt viel Schwung in der endgültig beschlossenen Fusion der beiden ARD-Anstalten. Die Regierungen in Berlin und Potsdam haben den Staatsvertrag rasch ausgehandelt. Das Papier begründet nur das Fundament, einen detaillierten Bauplan bietet es nicht. Die Politik, und das ist beinahe ein Wunder, hat jeglichen Regulierungswahn unterdrückt. Vielleicht war das unvorsichtig, vielleicht infam: Der angekündigte Rundfunk Berlin-Brandenburg wird sich seine Verfasssung, seine Programme selber geben müssen. Bei einer Neugründung keine unlösbare Aufgabe – nur ist der RBB keine Neugründung, sondern die Verschmelzung zweier existierender Anstalten mit individuellen Verlustängsten. ORB und SFB, das ist, negativ gewendet, Ossi gegen Wessi, Land gegen Stadt. In beiden Häusern wird seit Monaten die Fusion geprobt. Viel ist nicht herausgekommen, mehr wird es nicht. Die Spitzen beider Häuser taugen für diese Aufgabe nicht. Ganz rasch muss die neue Geschäftsführung gefunden werden, damit der Paradigmenwechsel – wir sind nicht mehr ORB und SFB, wir sind der RBB - greifen kann. Der Häutungsprozess lohnt sich, der öffentlich-rechtliche Rundfunk in dieser Region wird aus seinem Bonsai-Status erlöst. Die Politik hat es vorgemacht, und doch besteht die Furcht, dass die Politik diese Hoffnung zunichte machen wird: Im Staatsvertrag Staatsferne beweisen und sie beim RBB-Spitzenpersonal durch brutalen Parteien-Zugriff wieder kassieren.

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