zum Hauptinhalt
Thomas Hitzlsperger heuert beim Bayerischen Rundfunk an.

© Natasha Heuse/BR

BR verpflichtet Thomas Hitzlsperger: Ohne Experten kein TV-Fußball

Das Fernsehen schätzt seine Fußball-Experten. Thomas Hitzlsperger arbeitet künftig für den Bayerischen Rundfunk, sowohl vor der Kamera als auch im Blog.

Die Sportredaktionen in den deutschen Fernsehsendern sind offenbar nicht die besten ihres Fachs. Wie sonst lässt sich erklären, dass ihnen mehr und mehr Experten an die Seite gestellt werden. Experten sind immer die, die eine Sportart erfolgreich betrieben und ihr Karrieren beendet haben. Besonders anfällig ist der Fußball, noch in einer (Bundesliga-)Saison wie der kommenden werden derart viele Experten durchs Bild laufen.

Neu ist das Phänomen beileibe nicht, neu ist nur die Dimension. Am Donnerstag hat der Bayerische Rundfunk (BR) das Engagement von Thomas Hitzlsperger bekannt gegeben. Der 33-jährige Ex-Nationalspieler wird im „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Fernsehen auftreten, in der Live-Sendung „Heute im Stadion“ in Bayern 1 und unter www.blickpunktsport.de seinen eigenen Blog betreiben. Hitzlsperger hat unter anderem für den FC Bayern München, Aston Villa, VfB Stuttgart, Westham United und den EC Everton gespielt. 52 Mal trug er das DFB-Trikot, zwei Mal als Kapitän, 2006 wurde er WM-Dritter, 2008 Vize-Europameister. Der gebürtige Münchner war Anfang 2014 der erste prominente deutsche Profifußballspieler, der öffentlich erklärte, homosexuell zu sein.

Jetzt also Experte beim Bayerischen Rundfunk. Hitzlsperger reiht sich ein in die Phalanx der früheren Fußball-Profis, die zu Radio/Internet/Fernsehen wechseln. Zuletzt gab der Ex-Nationalspieler Marcell Jansen seinen überraschenden Rücktritt mit 29 Jahren bekannt, um flugs einen journalistischen Anschlussjob beim Pay-TV-Sender Sky anzutreten.

Die Liste der Experten ist noch lange nicht komplett

Franz Beckenbauer, Lothar Mathäus, Jens Lehmann, Oliver Kahn, Stefan Effenberg, Thomas Helmer, Mehmet Scholl, Olaf Thon – diese Liste ist nicht komplett. Alle Experten, also alles Menschen, die ihre Meinungen als Fakten ausgeben. Da gerät der gemeine Sportredakteur schnell ins Abseits. Joachim Huber

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false