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Bund-Länder-Bericht: Politischer Gegenwind für Adblocker

Die Bund-Länder-Kommission zur Medienkonvergenz empfiehlt den Ministerpräsidenten, die gesetzlichen Regeln für Adblocker zu prüfen. Deren Geschäftsmodell gilt als "rechtlich und medienpolitisch problematisch".

Bund und Länder wollen ein gesetzliches Verbot von Adblockern prüfen, mit deren Hilfe Nutzer, die sich von Werbung im Internet gestört fühlen, diese ausblenden. Das Geschäftsmodell der Firmen, die solche Adblocker anbieten, werde als rechtlich und medienpolitisch problematisch angesehen, heißt es in einem Bericht der Bund-Länder-Kommission zur Medienkonvergenz. Die Kommission halte die „Prüfung gesetzlicher Regelungen für erforderlich“. Die Ministerpräsidenten wollten sich am Donnerstag mit den Ergebnissen befassen.

Die befragten Medienunternehmen sehen Adblocker als „unzulässigen Eingriff“ in ihre werbefinanzierten Geschäftsmodelle und fordern ein gesetzliches Verbot solcher Programme. Sie führen an, ihr Gesamtangebot (zu dem neben kostenlosen journalistischen Angeboten auch Werbung gehöre, um das Angebot zu finanzieren) werde durch die Adblocker „faktisch entbündelt“. Es bestehe aber „kein Anspruch auf unentgeltliche Information“. Adblocker würden die wirtschaftliche Basis der Verlage bedrohen.

Derzeit verwenden rund 30 Prozent der Internetnutzer solche Programme. Der entstehende Schaden werde für das Jahr 2016 auf weltweit rund 40 Milliarden Euro geschätzt. Vor Gericht blieben Klagen gegen Adblocker bislang erfolglos. Tsp/epd

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