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Nun auch als App: Das Programm des Ersten

© Tsp

Das-Erste-App: Wo ist Jauch?

Die ARD startet ihre App für das Erste. Doch die Auswahl der Sendungen wirkt chaotisch. Die App im Schnelltest.

Das lange Warten hat ein Ende, am Montag hat die ARD die „Das Erste App“ in den App Store von Apple und bei Google Play eingestellt. Eine gute Nachricht ist das vor allem für Besitzer von iPhones und iPads, die nun auf ihren Mobilgeräten endlich auch die Sendungen des Ersten abrufen können. Auf den Geräten mit Googles Betriebssystem Android war dies auch davor schon möglich. Über die Internetseite www.daserste.de konnten Android-Nutzer auf die zur Verfügung gestellten Filme, Serien, Dokus oder Talks zuzugreifen. Die App der ARD informiert über das Programm des Ersten. Die gerade laufende Sendung wird live gestreamt. Auf der Startseite der App werden Tipps auf kommende Sendungen, aber auch auf Angebote aus der ARD-Mediathek gegeben, die dann im Bereich „Video“ abgerufen werden können. Das Angebot wird nach Ausstrahlungstagen und über eine Sendungsübersicht strukturiert. Dass mit Rücksicht auf den Jugendschutz TV-Filme unter anderem aus der „Tatort“-Reihe im Internet und nun auch in der App erst nach 20 Uhr gezeigt werden, ist nachvollziehbar. Doch was ist mit „Günther Jauch“, der Talksendung der ARD auf dem besten Sendeplatz am Sonntagabend? Weder die aktuelle Sendung vom Sonntag, in der es um islamistische Gotteskrieger in Deutschland ging, noch andere Sonntagstalks mit Günther Jauch sind über die App als Video abrufbar. Die übrigen Talksendungen des Ersten sind drin. Anne Will hatte zuletzt den SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück zum Gespräch, weitere Talks mit ihr sucht man allerdings vergeblich. Das Sendungsarchiv von „Beckmann“ reicht hingegen bis zum 24. Januar zurück, als Reinhold Beckmann mit seinen Gästen über Stalking und Psychoterror sprach. Weitere Details fehlen jedoch genauso wie eine Gästeliste, da ist durchaus Verbesserungspotenzial. Gleiches gilt für „Menschen für Maischberger“. Auch die Talks mit Sandra Maischberger reichen bis zum Januar zurück, mit Details wird aber auch hier gegeizt. Dass es in der App des Ersten keine einheitliche Linie gibt, zeigt sich spätestens bei „Hart aber fair“, der Talksendung mit Frank Plasberg. Einzige verfügbare Sendung ist der Talk zur Papstwahl vom Montag der vergangenen Woche. Doch wenn für Beckmann und Maischberger die Sieben-Tage-Regel offenbar nicht gilt, warum müssen sich dann Will und Plasberg daran halten? Beim Versuch, die App möglichst schlank zu halten, ist die ARD über das Ziel hinaus geschossen. Anders als in der ZDF-Mediathek fehlt eine Sortierung nach Genres, um so direkt zum Beispiel zu allen Verbrauchersendungen zu gelangen. Und auch der Überblick über die am stärksten abgefragten Sendungen sollte bald folgen. Kurt Sagatz

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