zum Hauptinhalt
Knipsen bis es passt. Ein Apple-Fan mit seinem neuen iPhone. Es kann bis zu zehn Fotos in der Sekunde schießen. Auf Wunsch sucht es sogar selbst das beste aus. Foto: AFP

© AFP

Das neue iPhone 5S: Gold-Finger

Das neue iPhone 5S will mehr bieten als eine neue Farbe. Besonders die erweiterten Funktionen der Handy-Kamera dürften den Nutzern gefallen. Doch die Touch-ID ist umstritten.

Zum Glück ist es nicht dieser aufdringliche Goldton von Glitzerketten auf brauner Bodybuilderhaut, sondern eine eher dezente Tönung. Den neuen „Goldstandard“, wie Apple-Chef Tim Cook die Farbe des iPhone 5S nennt, erkennt man erst auf den zweiten Blick. Genauer hinsehen, nicht nur auf das iPhone, müssen aber auch die selbst ernannten Experten und professionellen Analysten, die nach der Präsentation der beiden neuen Apple-Smartphones dem Unternehmen mangelnde Innovationskraft nachgesagt haben und nun von den Fans, die erneut in Schlangen vor den Apple-Stores stehen, eines Besseren belehrt werden.

Viele Beobachter haben auf „The next big thing“ gewartet, jene Überraschungen, für die Apple-Gründer Steve Jobs auf beinahe religiöse Weise von seinen Fans vergöttert wurde. Selbst dann, wenn er nur über die Eröffnung eines neuen Apple-Stores irgendwo auf der Welt berichtete wie von der Einweihung einer neuen Kathedrale in einem zuvor von Heiden bewohnten Gebiet, strahlte er diese visionäre Kraft aus, die nun viele vermissen.

Die Diskussion um Datenschutz wird neu befeuert

Am neuen Apple-Spitzenmodell ist nichts Auffälliges. Das iPhone 5S ist genauso groß wie der Vorgänger, das Display hat die gleichen Ausmaße. Schalter, Knöpfe und Anschlüsse befinden sich an den gleichen Stellen. Und doch wird die Zielgruppe den Unterschied auf einen Blick erkennen. Neu ist der dünne Metallring um den zentralen Homebutton mit dem eingebauten Fingerabdrucksensor. TouchID? Vor dem Hintergrund des NSA-Skandals wird die Diskussion um mögliche Datenschutzgefahren damit weiter befeuert. Wer die Funktion nicht will, braucht sie aber nicht zu aktivieren. Alle anderen finden sie praktisch, zumal der Beweis noch erbracht werden muss, dass überhaupt ein Missbrauch möglich ist.

Sicher ist hingegen, dass auch dieses Smartphone die Art und Weise, wie Menschen technische Neuerungen in ihr Leben integrieren, ein weiteres Mal verändern wird. Diese Änderung betrifft nicht einmal die einst zentrale Aufgabe eines Handys als Telefon. Die eigentliche Neuerung steckt in der Foto-Funktion. Schon jetzt gehören iPhones zu den beliebtesten Kameras für Fotos auf Facebook, Twitter oder Instagram.

Das Handy sucht selbst das beste Bild aus

Die Leistungsfähigkeit des iPhone 5S erlaubt es dem Handy-Fotografen nun, den Finger etwas länger auf dem Auslöser zu lassen. Bis zu zehn Fotos pro Sekunde werden dann geschossen. Der Smartphone-Besitzer kann nun entweder selbst aus dieser Serie das beste Bild auswählen oder auch diese Auswahl dem Handy überlassen.

Es wird spannend zu beobachten sein, wie künftig bei Foto-Shootings dieses Klick-klick-klick zur Normalität wird. Leistung, Speicherplatz, Doppel-LEDs für besseres Blitzlicht – am Ende steht das neue iPhone zumindest beim Fotografieren dafür, dass man keine Chance verpassen muss. In diesem Fall geht es nur um möglichst perfekte Fotos mit einem Handy, das man immer bei sich trägt. Steve Jobs hätte diese Idee wohl gefallen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false