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Medien: „Das volle Menschenleben“

Christoph Stölzl über seine neue RBB-Talkshow „Im Palais“

Als Thema Ihrer ersten Sendung „Im Palais“ ist angekündigt: „Gesamtdeutsche Gefühle? Sehnsucht nach gestern – Angst vor morgen“. Wem soll das unter den Nägeln brennen?

Das Gespräch darüber, wohin die Reise geht und was man dafür zurücklassen muss, wird zurzeit überall geführt. Unser Thema ist mir bei vielen privaten Diskussionen begegnet, und es ist die geistige Hintergrundmusik zur gegenwärtigen Reformdebatte bei uns. Sensible Leute machen sich Gedanken jenseits des politischen Streits um Kilometerpauschalen und Rentenbeiträge.

Das Thema kann immer und überall diskutiert werden. „Im Palais“ wird vom Fernsehen des RBB veranstaltet. Wann spätestens werden Sie Berliner Fragen diskutieren müssen?

Unser Gespräch wird das volle Menschenleben und die Berliner Realität widerspiegeln, da habe ich keine Sorgen. Ein philosophisches Quartett hoch droben in den Theorie-Wolken ist nicht zu befürchten, wenn Ulla Meinecke auf Jens Bisky, Anna Thalbach auf Paul Nolte trifft.

Die „Salonkultur“ soll gepflegt werden. Wie beansprucht dieser Anspruch den Gastgeber, die Gäste und das Publikum?

Wir haben einen denkwürdigen, sehr schönen Ort für die Sendung gefunden. Als guter Geist blickt von seinem Denkmalssockel am Kastanienwäldchen Heinrich Heine zu uns herauf, der Berlin einmal den besten Platz für „Menschen von Geist“ genannt hat. Wir haben interessante und kluge Leute eingeladen. Allein schon deren biografischer Hintergrund wäre Stoff für lange Gespräche. Wie bei jeder Einladung kommt es auf die Mischung der Gäste an. Stimmt sie, dann gibt es nicht eine Revue der Schlagzeilen, sondern eine positive Neugier aufeinander. Und die Gespräche entwickeln sich dann ganz von selbst in unerwartete Richtungen.

Worin unterscheiden sich Gespräche in einem Salon von Gesprächen an anderen Orten?

„Salon“: das bedeutet für mich auch Sympathie als Grundton einer Einladung, trotz aller Kontroversen. Und vor allem Achtung des Gastgebers vor der Persönlichkeit seiner Gäste. Michael Naumann und ich sind da ganz gleicher Meinung: Das Zuhören-Können ist die wichtigste Qualität der Moderatoren. An ein Catch-as-catch-can vorgefertigter Schlagworte mit Siegern und Besiegten ist nicht gedacht.

Es gibt so viele Talkshows im deutschen Fernsehen. Warum soll der Zuschauer Ihre einschalten?

Erst einmal aus Neugier. Und da bin ich bei den Berlinern optimistisch.

Was macht Christoph Stölzl fernsehtauglich?

Darüber wissen wir heute Nacht mehr. Ich bin so gespannt wie Sie.

Wenn die Sendung gut läuft, müssen Sie nicht alle vier, sondern alle zwei Wochen ran. Wie lange wird Christoph Stölzl dann noch Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses sein können?

Ich wünsche unserer Sendung erst einmal Erfolg. Das Weitere findet sich.

Die Fragen stellte Joachim Huber.

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