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Medien: Die üblichen Verdächtigen

SFB-Doku über Literatur aus Berlin

Warum sind die meisten Fernsehsendungen über Literatur so bieder? Und warum werden immer wieder die gleichen Autoren und Bücher präsentiert? Die SFB-Produktion „Berlin gelesen – Ein Streifzug durch die Literatur der Hauptstadt“ von Christine Daum und Margarete Kreuzer macht da leider keine Ausnahme (22 Uhr 15, SFB1).

Die 45-minütige Dokumentation stellt Autoren vor, die derzeit unter dem Label „Berlin Roman“ oder gern auch „Großstadt Literatur“ gehandelt werden: Katrin Röggla, Sven Regener, Norman Ohler, Antje Rávic Strubel, André Kubiczek und natürlich Wladimir Kaminer. Sie alle dürfen ein paar Sätze sagen, über „authentische Orte“, „verdrängte Geschichte“ und „Menschen, die anders sind“. Auch bei der Auswahl der Literaturverwerter traf es die üblichen Verdächtigen. Alexander Fest (jetzt Rowohlt-Chef), Britta Gansebohm, Thomas Wohlfahrt, die Literaturagentin Petra Eggers und die Kritikerin Iris Radisch sagen, was sie so oft sagen: dass Berlin unheimlich viel Lesungen bietet, trotz Abwanderung vieler Verlage „literarische Hauptstadt“ ist oder zumindest auf dem Weg dahin. Bebildert ist all das mit hübschen Berlinmotiven – Aufnahmen aus den 20er Jahren dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Sehenswert für alle, die im letzten halben Jahr kein Feuilleton gelesen haben. Oder einfach F. C. Delius mögen, der wunderbar nüchtern nur über sein Buch spricht. kra

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