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Update

Angriff aus dem Netz: Anonymous hackt Webseite von CSU-Politiker Uhl

Die Webseite des CSU-Politikers Hans-Peter Uhl ist Angriffsziel von Hackern geworden. Die Spuren führen zur Gruppe Anonymous. Den Angreifern war Uhls Begeisterung für den Staatstrojaner wohl zu groß.

Unbekannte haben am Donnerstag die Webseite des Abgeordneten Hans-Peter Uhl gehackt. Unter der Adresse war nach dem Angriff ab etwa 13 Uhr statt der ursprünglichen Inhalte eine schwarze Seite mit dem Logo der Web-Aktivisten Anonymous zu sehen. Darunter war ein YouTube-Video mit einer Bundestagsrede Uhls vom Mittwoch eingebettet und der Satz zu lesen: "Die Computer der Kriminellen werden immer ausgetüftelter!" Einen Absatz weiter bekennt sich Anonymous als Urheber des Hacker-Angriffs.

Der Innenpolitiker hatte am Mittwoch in der aktuellen Stunde im Bundestag zum Thema Staatstrojaner Stellung bezogen. Darin hatte er vor einer drastischen Zunahme Internetkriminalität gewarnt und den Satz gesagt, den sich Anonymous für den Hacker-Angriff gemerkt hatte: "Die Computer der Kriminellen werden immer ausgetüftelter, immer raffinierter!" Uhl verteidigte den Einsatz der Spähsoftware zur Überwachung elektronisch verschlüsselter Telekommunikation (Quellen-TKÜ) durch Sicherheitsbehörden.

Das Büro des Abgeordneten bestätigte den Angriff. Uhl selbst wollte dazu aber keine Stellung nehmen. Bekenner hätten sich nach der Übernahme nicht im Büro gemeldet, hieß es. Techniker sollten die Seite am Donnerstag wieder reparieren. Etwa 15 Uhr war der Hinweis auf Anonymous wieder entfernt und durch den Hinweis ersetzt worden: "It works!"

Uhl griff in seiner Rede vom Mittwoch auch die Piraten und den Chaos Computer Club an und sagte: "Es wäre schlimm, wenn unser Land am Schluss regiert werden würde von Piraten und Chaoten aus dem Computerclub." Auf den Chaos Computer Club, der die Existenz des Staatstrojaners öffentlich gemacht hatte, ist Hans-Peter Uhl schon länger nicht gut zu sprechen. Wie die IT-Nachrichtenseite golem.de berichtet, bezeichnete Uhl den Verein 2009 bei der Diskussion um Netzsperren auf Abgeordnetenwatch als "Pseudo-Computerexperten".

Darüber hinaus versprach sich Uhl offenbar, als er sagte, dass das Land "von Sicherheitsbeamten" regiert werde. Auf Anfragen auf Abgeordnetenwatch, was damit gemeint sei, antwortete Uhl am Donnerstag: "Ich bedaure den sprachlichen Missgriff; in freier Rede kann so etwas passieren."

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