zum Hauptinhalt

COMPUTER Frage: Mails: Jetzt auf Thunderbird umsteigen

Das E-Mail-Programm Thunderbird gilt als Alternative zu Outlook oder Windows Mail. Seit kurzem gibt es Thunderbird in der Version 3.0. Lohnt sich der Umstieg? Eine Computerfrage ab Lutz Treutler, Geschäftsführer Com.Box.

Ja, definitiv. Für die Weiterentwicklung des kostenlosen Open-Source-Mailprogramms für Windows, Mac OS X sowie Linux hat man sich zweieinhalb Jahre Zeit genommen und mehr als 2000 Verbesserungen eingebracht. Einige wichtige Neuerungen: die Oberfläche wurde um Tabs erweitert, wie sie bereits von Mozilla Firefox bekannt sind. Damit lassen sich mehrere Nachrichten oder Ordner parallel darstellen. Beim Beenden werden die Tabs gespeichert und stehen genau in der Form beim nächsten Start wieder zur Verfügung.

Die verbesserte Suche bietet jetzt zusätzlich Filter („von mir“, „an mich“, „Mail mit Anhang“) und ein Zeitleistenwerkzeug, um noch genauer Nachrichten zu finden. Das geschieht zudem noch schneller, da alle Nachrichten indiziert werden; schon während der Eingabe werden die Suchergebnisse angezeigt. Gruppierte Ordner können jetzt Mails aus verschiedenen Konten beziehungsweise Ordnern anzeigen. Auch das Adressbuch wurde überarbeitet und ein neuer Add-on-Manager vereinfacht die Handhabung der zahlreichen Erweiterungen. Durch Tausende solcher Add-ons sowie Themen beziehungsweise Oberflächen lassen sich die Funktionen und das Erscheinungsbild von Thunderbird auf die persönlichen Vorlieben anpassen.

Das neu eingeführte Nachrichtenarchiv erhöht die Übersichtlichkeit, indem Nachrichten in chronologisch angelegten Ordnern außerhalb des Posteingangs abgelegt werden. Weitere neue Funktionen und Verbesserungen seien nur kurz erwähnt: Das Ein-Klick-Adressbuch, die neue Anhang-Erinnerung, das Aktivitäten-Log, der eingebaute Phishing-Schutzsowie Maßnahmen für den Schutz der Privatsphäre und vor externen Inhalten.

Ein weiterer Pluspunkt ist die verbesserte Integration in Windows und Mac OS X. Bei beiden Betriebssystemen lassen sich jetzt E-Mails über die eingebauten Systemfunktionen suchen (Startmenü beziehungsweise Spotlight), ohne dass man dafür Thunderbird starten muss. Für Neueinsteiger ist zudem die Einrichtung von Thunderbird 3 sehr viel einfacher geworden. Ein Assistent erleichtert jetzt das Einrichten von E-Mail-Konten.Wer bereits eine ältere Version installiert hat und noch unschlüssig ist, kann Thunderbird 3 parallel dazu installieren und so gefahrlos die neuen Funktionen testen.

Es lohnt sich auf alle Fälle, auf die neue Version von Thunderbird umzusteigen. Viele der neu hinzugekommenen Funktionen können die tägliche Arbeit enorm erleichtern. Die Anzahl an empfehlenswerte Alternativen ist ohnehin gering, so wurden im letzten Jahr die beiden Mail-Programme Pegasus und AK-Mail eingestellt. Der Autor von AK-Mail empfiehlt ausdrücklich als Alternative Thunderbird.

– Haben Sie auch eine Frage?

Dann schreiben Sie uns:

E-Mail: computer@tagesspiegel.de

An Lutz Treutler

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false