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COMPUTER Frage: Was bedeutet eigentlich Quellcode?

Reinhold Scheck, unser Experte für Software-Fragen, über Source Code, Compiler und Maschinensprache.

Wieso kann ich den Quellcode einer Software nicht einsehen, auch wenn ich über die komplette Software verfüge?

Das ist ein sehr komplexes Thema, darum möchte ich in Kurzform zu erläutern, wie ein ausführbares Computerprogramm – gleich welcher Größe – entsteht: Der Programmierer schreibt unter Anwendung einer Programmiersprache (es gibt viele verschiedene solcher Sprachen) in Textform eine Zusammenstellung von Anweisungen und Informationen – den Quellcode nämlich (oft auch Quelltext oder Source Code genannt). Der Quellcode entsteht unter Beachtung streng logischer Regeln und komplizierter Vorgaben. Das Ergebnis ist für den Laien nicht nachvollziehbar – ähnlich wie Texte einer unbekannten Fremdsprache. Wer jedoch die entsprechende Programmiersprache beherrscht, kann diesen Quellcode verstehen und interpretieren – der Computer wiederum kann das jedoch nicht. Damit aus dem Quellcode ein ausführbares Programm wird, muss eine Übersetzung geleistet werden. Dafür gibt es spezielle Hilfsprogramme – Compiler genannt – die den für Menschen verständlichen Quellcode in eine für den Computer verständliche Maschinensprache übersetzen. Das so entstandene Programm können Sie installieren und benutzen. Was der PC nun ausführen kann, ist für Menschen wiederum nahezu unlesbar – das gilt auch für den Programmierer. Auch eine Rückübersetzung von Maschinensprache in Quellcode gelingt aus verschiedenen Gründen nicht oder nur ansatzweise. Wenn der Quellcode also nicht veröffentlicht wird (Closed Source Programme), kann die Software nur vom Hersteller selbst geändert werden. Dies ist bei den meisten kommerziellen Programmen der Fall. Mittlerweile gibt es jedoch auch zahlreiche Programme, bei denen der Quelltext frei verfügbar ist. Solche Programme können also vom Benutzer erweitert und verändert werden, sofern er die entsprechenden Programmierkenntnisse hat. Foto: Q

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