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Die höhere Auflösung des neuen iPads erfordert einen größeren Akku. Dadurch ist das Tablet nun 50 Gramm schwerer als der Vorgänger. Foto: Reuters

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Eine Woche iPad: Aber bitte in HD

Das neue iPad mit seinem verbesserten Display heizt jedoch nicht nur die Suche nach geeigneten Apps an. Auch die Temperatur des Tablets und einige Verbindungsprobleme erhitzen die Gemüter.

Mit dem neuen iPad hat Apple offensichtlich vieles richtig gemacht: Drei Millionen Tablets mit dem Apfel auf der Rückseite wurden allein in den ersten 72 Stunden nach dem Start am vergangenen Freitag verkauft. Viele iPad-Interessenten haben mit dem Kauf eines Apple-Tablets gewartet, bis der Nachfolger des iPad 2 auf den Markt gekommen ist.

Ein heißer Tanz ist der Start des neuen iPads aber noch in anderer Weise. Zwischen Apple und einigen Technikblogs ist ein Streit über die Erwärmung der iPad-Rückseite entbrannt. Laut US-Testmagazin „Consumer Reports“ stieg die Temperatur des iPads nach einer Dreiviertelstunde Dauerkampf mit „Infinity Blade II“ auf fast 47 Grad Celsius. Damit läge die Erwärmung deutlich über dem Vorgänger-iPad. Der Onlinedienst Cnet stellte ebenfalls eine größere Erhitzung fest, die aber nicht ausreiche, „um darauf ein Ei zu braten“. Apple weist die Berichte zurück. Alles liege im grünen Bereich, erklären die Kalifornier.

Manch Apple-Kunden mag das an das Antennenproblem beim iPhone 4 erinnern. Seinerzeit dauerte es einige Wochen, bis Apple den schlechteren Empfang einräumte. Der Empfang kann offenbar auch beim neuen iPad zu Problemen führen. In den amerikanischen Supportforen von Apple wird von W-Lan-Problemen berichtet. Die Telekom bestätigte zudem, dass einige Kunden über UMTS-Verbindungsprobleme mit dem iPad klagen. Hinzu kommt, dass Apple bereits zum Start des iPads hatte einräumen müssen, dass die LTE-Technik des neuen Tablets in Europa nicht funktioniert.

Dass „Infinity Blade II“ die Gemüter erhitzt, hat einen anderen, nachvollziehbaren Grund. Kaum ein anderes Spiel für das iPad sieht auf dem Retina-Display des Tablets so beeindruckend aus. Die japanischen Kirschblüten rund um die Pagode sehen bei Gegenlicht wunderschön aus, im Seerosenteich sieht man Goldfische umherziehen, was freilich einen harten Kontrast zu den Kämpfen mit dem „unendlichen Schwert“ darstellt.

Eine deutlich harmlosere Nutzung des hochauflösenden Bildschirms stellt die App „Art Authority“ dar. Mit der kostenpflichtigen App (rund vier Euro) können 50 000 Gemälde und Skulpturen aus den verschiedensten Epochen wie in einen gigantischen Kunstmuseum angesehen werden. Beschriftungen und Bildlegenden sind in Englisch gehalten, die Spannbreite der Exponate reicht jedoch bis zu Caspar David Friedrich in die Galerie der Romantik im Schloss Charlottenburg. Und auch die Gegenwartskunst wird behandelt. Noch aktueller als Contemporary Arts ist die App zur US-Ausgabe der Modezeitschrift „Vogue“. Das Jahresabo kostet fast 16 Dollar, einige Themenhefte unter anderem zu Rihanna, Lady Gaga oder zur Met-Gala stellt die Zeitschrift kostenlos zur Verfügung. Die formatfüllenden Hochglanz-Fotos sind dabei ebenso faszinierend wie die verschiedenen Möglichkeiten, sich durch die Zeitschriften-App zu bewegen.

Der beste und zugleich kreativste Weg zu mehr HD-Material führt allerdings über eigene Digitalfotos und Filme. Zumindest Fotos lassen sich mit dem iPad Camera Connection Kit inzwischen auch unterwegs ohne den Umweg über einen Computer auf das iPad transferieren. Das Connection Kit enthält zwei Adapter, einen für den Anschluss einer Digitalkamera via USB, den anderen für eine SD-Karte. Beim Anschluss der Adapter öffnet sich automatisch die Foto-App des iPad, um die Bilder zu importieren. Unverständlich bleibt allerdings, warum die SD-Karten-Schnittstelle nicht auch für andere Aufgaben wie den Import von Digicam-Filmen oder noch besser ganz universell für den Datenaustausch eingesetzt werden kann.

Besonders gut lassen sich Bilder mit der iPhoto-App bearbeiten, die bereits das bessere Display angepasst wurde. Das gilt längst nicht für jede App. Die Videos der „Tagesschau“-App sehen – obwohl sie ohnehin nur einen Teil des Bildschirms nutzen – verwaschen und unscharf aus, dies gilt genauso für andere Fernsehapps. Hier kommt noch viel Arbeit auf Apple und die App-Anbieter zu.

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