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Die unkomplizierte Handhabung gehört zu den großen Vorteilen der Digitalfotografie. Doch wer es zusammen auf ein Foto beispielsweise mit Hollywood-Star Will Smith geschafft hat, möchte diesen Moment auch in guter Qualität als Papierabzug vorzeigen können. Foto: dapd

© dapd

Fotos und mehr: Gute Bilder müssen nicht teuer sein

Von der Digicam aufs Papier: Oft reichen Discounter-Abzüge aus. Anderes gibt es nur beim Spezialdienst.

Der Trend zur digitalen Fotografie ist ungebrochen: In den vergangenen Jahren konnte die Branche allein in Deutschland stabil zwischen sieben und neun Millionen Geräte jährlich absetzen. Der Digitalisierung zum Trotz braucht jeder Anwender früher oder später einmal einen Fotodienst, der die digitalen Erinnerungen auf Papier bannt. Aber welcher Anbieter liefert die besten Ergebnisse? Und kann bereits beim Fotografieren Einfluss auf den späteren Abzug genommen werden?

MIT POSTERN ÜBERFORDERT

Wer nur gelegentlich einen Abzug seiner Fotos braucht, kann sich auch mit einem Farblaserdrucker behelfen oder mit einem guten fototauglichen Tintenstrahldrucker. Gerade auf hochwertigen Papieren liefern diese Geräte durchaus überzeugende Ergebnisse. Allerdings sind die Ausdrucke selbst mit Farblasern auf die Dauer recht teuer. Und überfordert sind die Geräte spätestens dann, wenn aus der gelungenen Panorama-Aufnahme vom letzten Urlaub ein Poster entstehen soll. Gut, dass in nahezu jedem Drogeriemarkt SB-Terminals stehen, an denen (nicht nur) Papierabzüge von digitalen Fotos bestellt werden können. Und wer im Internet nach Fotodiensten sucht, wird geradezu von der Zahl der Anbieter erschlagen.

GUT AUCH VOM DISCOUNTER

Ein erster Blick auf die Preislisten bietet ein uneinheitliches Bild. Zwischen sieben und 20 Cent wollen die Fotolabore für Abzüge im klassischen Format 9 x 13 Zentimeter haben. Die Preisführerschaft erobern einmal mehr die Discounter aus dem Lebensmittelhandel. Sowohl Aldi als auch Lidl bieten Fotoarbeiten online zu besonders günstigen Preisen an. Verstecken müssen sie sich in Sachen Qualität und Service nicht. Im letzten Test der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2010 konnte Aldi die Tester überzeugen und den ersten Platz erringen. Mit der Note „gut“ wurde auch Lidl bewertet, genauso wie die Angebote der Drogeriemärkte von Schlecker und dm.

NICHT ALLEIN AUF DEN PREIS ACHTEN

Bildqualität und Preis spielen zweifellos bei der Suche nach dem passenden Anbieter eine wichtige Rolle. Ausschlaggebend ist indes das Produktangebot. Papierabzüge und Poster gehören zum Standard aller Dienste. Unterschiede gibt es allerdings im Hinblick auf Geschenkartikel oder Sonderformate. Wie wäre es mit dem eigenen Lieblingsmotiv auf Tassen oder T-Shirts oder gar als Wandschmuck auf Leinwand? Hat der Dienst das gewünschte Format im Angebot, ist es ratsam, einen Blick auf die Preislisten zu werfen, da es hier doch teilweise empfindliche Unterschiede gibt. Genauso wichtig ist ein Blick auf die Lieferzeiten. Die Tester von Stiftung Warentest haben im Durchschnitt drei Tage auf die Fotoarbeiten warten müssen. Geprüft werden sollte auf jeden Fall, welche Lieferzeiten der Anbieter für den Wunschartikel zusagt. Bei allen Online-Anbietern werden die digitalen Fotos in einem geführten Prozess über die Webseite übertragen, spezielle Software ist nicht nötig. Aber nicht alles, was sich Entwickler überlegt haben, ist auch logisch und nachvollziehbar. Hier bleibt meist nur das Ausprobieren, inwieweit die Plattform den eigenen Gewohnheiten zusagt.

TIPPS FÜR OPTIMALE BILDER

Die meisten Fotodienste bieten ihren Kunden auch an, die übertragenen Fotos zu optimieren. Zu dunkel gewordene Partien lassen sich so ausgewogener gestalten. Wunder vollbringt allerdings kein Fotolabor. Deswegen ist es empfehlenswert, die Einstellungen der Kamera bereits vor der Aufnahme optimal zu wählen. Die Auflösung sollte dem Einsatzzweck entsprechen. Für Papierabzüge in den gängigen Formaten reichen zwei bis drei Megapixel vollkommen aus. Wenn es ein Poster sein soll, sind vier bis fünf Megapixel genug. Die Reduktion der Pixel spart auch noch Speicherplatz auf der Kamera selbst. Kann der Kompressionsgrad der gespeicherten Bilder eingestellt werden, ist es günstig, einen niedrigeren Wert einzustellen, da damit nicht so viele Bildinformationen entfallen. Der Vorteil: Später können auch noch Ausschnittsvergrößerungen von Bildern in guter Qualität erreicht werden. Eine wichtige Rolle spielen auch die Lichtverhältnisse während der Aufnahme. Die Kameras versuchen stets, das Optimum zu erreichen. Ist es zu dunkel, nutzt die Automatik längere Belichtungszeiten. Damit erhöht sich aber auch das Risiko, dass die Aufnahmen verwackeln. Besser ist es, den Raum stärker auszuleuchten. Erscheinen die Bilder ständig unscharf, liegt ein Bedienungsfehler nahe (versehentlich eingeschaltete Makro-Funktion?). Der Autofokus benötigt etwas Zeit, um sich auf das Motiv einzustellen. Deshalb zunächst den Auslöser nur halb drücken, um das Motiv scharf zu stellen. Erst dann auslösen. Blasse oder grelle Farben müssen kein Fehler des Labors sein. Ein manueller Weißabgleich bringt hier Abhilfe. Ein Blick in das Handbuch der Kamera verrät, wie das funktioniert. Dort steht auch, ob und wie sich die ISO-Empfindlichkeit regulieren lässt. Je höher der ISO-Wert, desto körniger erscheint später die Aufnahme. Deshalb die Kamera entscheiden lassen, aber einen oberen Grenzwert einrichten, etwa Auto ISO-400. Mit diesen einfachen Tipps steht dann dem Fotospaß nichts mehr im Wege.

Stephan Lamprecht

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