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Mit der leicht geschwungenen Form des LG G Flex will der koreanische Smartphone-Hersteller LG einen neuen Trend setzen.

© Mike Wolff

Gebogenes Smartphone: Das LG G Flex wird zum Kurvenstar

Mit dem gebogenen XXL-Smartphone G Flex fordert LG Apple und Samsung heraus. Über den Sinn der Bauform kann gestritten werden, ein Hingucker ist das Bananenhandy allemal.

Das Smartphone LG G Flex ist ein echter Hingucker. Mit seinem sechs Zoll großen Display gehört es zu den XXL-Handys. Vor allem aber fällt das G Flex durch seine leicht gebogene Form auf, die es sonst nur bei den TV-Geräten der jüngsten Generation gibt. Bislang galt LG nicht gerade als der innovativste Smartphone-Hersteller. Mit dieser Bananenflanke fordern die Koreaner jedoch die Platzhirsche Apple mit seinem iPhone und Samsung mit der Galaxy-Reihe mit neuem Selbstbewusstsein heraus.

Das Trendsetter-Smartphone von LG wird es vorerst exklusiv beim Mobilfunkprovider Vodafone geben. Ohne Vertrag kostet das Android-Smartphone rund 800 Euro. Mit dem entsprechenden Zweijahresvertrag bietet es das Unternehmen aber auch für 50 Euro an. Der Verkauf der Geräte beginnt am 7. Februar, interessierte Kunden sollten sich auf der Vodafone-Homepage vormerken lassen.

Die Grundidee bei den Fernsehern mit gebogenem Display ist, dass bei den Flachbildschirmen der normalen Bauart der Abstand der Augen zur Bildmitte geringer ist als zu den Rändern. Vor allem bei großformatigen Displays führt dies zu einem optischem Ungleichgewicht, das durch die Krümmung des Displays ausgeglichen wird. Bei einem Smartphone kommt dieser Effekt allerdings selbst bei einem Sechs-Zoll-Display nicht ernsthaft zum Tragen. Trotzdem hat die besondere Form des G Flex einen Vorteil gegenüber den herkömmlichen Smartphones. Hält man das LG-Handy zum Telefonieren ans Ohr, wird das Display nicht so schnell verschmiert. Zudem befinden sich Ohr und Mund näher am Gerät.

Zu den großen Herausforderungen der Entwickler gehörte allerdings nicht allein das gebogene Display. Genauso wichtig war die Entwicklung eines Akkus, der sich dieser Form anpasst, ohne aufzutragen. Tatsächlich ist es LG gelungen, ein mit unter neun Millimeter angenehm flaches Smartphone herzustellen, dessen Akku in unserem Test sogar bei intensiver Beanspruchung auch noch am Ende des zweiten Tages nicht schlapp macht.

In ersten Kritiken des koreanischen Ursprungsmodells wurde das Aussehen der Oberfläche und der Icons bemängelt. Für den europäischen Markt wurde das Interface jedoch komplett überarbeitet, was die Kritik hinfällig machte. Unser Testgerät war noch mit der Androidversion 4.2.2 ausgestattet, LG arbeitet an einem Update auf die Version Kitkat. Einen Termin gibt es jedoch noch nicht. Die sonstigen Leistungswerte passen zum Gesamteindruck. Der Vierkernprozessor erlaubt ein flüssiges Handling in jeder Situation. Die 13 Megapixel-Kamera macht anständige Bilder, Videos werden sogar im 4K-Format aufgenommen. Der Bildschirm ist nicht nur groß, Fotos und Videos werden darauf auch ansprechend dargestellt.

Das LG G Flex liegt preislich zwischen Samsung Galaxy S4 LTE und Apples iPhone 5S

Beim Preis spielt das Bananen- Smartphone klar in der Oberliga. Mit rund 800 Euro ordnet es sich zwischen dem Samsung Galaxy S4 LTE und dem iPhone 5S ein. Das G Flex verfügt über einen internen Speicher von 32 Gigabyte (tatsächlich nutzbar: 24 GB), der nicht erweitert werden kann. Das iPhone 5S mit 32 Gigabyte kostet aktuell rund 830 Euro.

Eine wichtige Frage bei einem Smartphone in dieser Bauform allerdings ist: Was passiert, wenn man sich versehentlich auf das G Flex draufsetzt. Das Smartphone hat nicht nur eine gebogene Form, es ist auch biegsam – jedenfalls in einem gewissen Maße. Wir haben es ausprobiert. Tatsächlich gibt das Handy nach, wenn man Druck ausübt, und kehrt danach in seine ursprüngliche Form zurück. Wo die Belastungsgrenze liegt, haben wir allerdings nicht getestet.

LTE-Ausbau: Milliarden für schnelle Netze

Der Mobilfunkprovider Vodafone plant die flächendeckende Versorgung der Bundesrepublik mit dem schnellen LTE-Internet der vierten Generation bis Ende 2015. Der Konzern habe 2013 1,2 Milliarden Euro in sein Netz investiert und werde 2014 und 2015 weitere je zwei Milliarden Euro dafür aufwenden, teilte das Unternehmen mit. Derzeit erreicht Vodafone mit LTE rund 53 Millionen Bundesbürger und deckt eine Fläche von 53 Prozent ab.

Die Deutsche Telekom beziffert ihre Netzinvestitionen für die Jahre 2013 bis 2015 auf 11,4 Milliarden Euro. Bis 2016 werden rund 85 Prozent der Bevölkerung auf LTE zugreifen können, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit. Dabei werde in den Ballungsgebieten auf das leistungsfähige 1800-Megahertz-Netz gesetzt.

E-Plus hatte den LTE-Wettlauf der Provider bislang nur vom Spielfeldrand verfolgt. Stattdessen wurde die UMTS-Datenübertragung auf 42 Megabit/Sekunde ausgebaut. Im Frühjahr will das Mobilfunkunternehmen seinen Kunden nun aber ebenfalls schnelle LTE-Zugänge anbieten. Berlin, Leipzig, Nürnberg und das Rheingebiet werden dabei zu den Startregionen gehören. Angaben zu den Investitionen will das Unternehmen in den kommenden Wochen veröffentlichen.

Der zur Telefónica-Gruppe gehörende Mobilfunkanbieter O2 will sich ebenfalls erst später zu den Investitionen und zum LTE-Ausbau äußern. Seit dem letzten Sommer seien jedoch „alle deutschen Ballungszentren an das LTE-Netz angeschlossen“. Für den weiteren Ausbau gelte der Grundsatz: „Wir fokussieren uns darauf, dass wir die Menschen dort versorgen, wo sie leben und sich bewegen.“ sag

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