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Internet: Besser finden

Belebender Wettbewerb – Neue Suchmaschinen wie Bing oder Wolfram Alpha setzen Google unter Druck. Und der Konter erfolgt prompt: mit Google Squared.

Die Dominanz von Google scheint überwältigend. Vier von fünf Suchanfragen werden in Deutschland vom Marktführer beantwortet, hat gerade der deutsche IT-Branchenverband Bitkom ermitteln lassen. Das liegt nicht allein an der Marktmacht des Unternehmens. Vielmehr ist die Mehrheit der Internet-Nutzer offensichtlich der Ansicht, das Internet mit Googles Suchergebnissen am besten zu durchdringen. So, wie Googles genialer Algorithmus den Erfolg der Kalifornier beflügelte, können nun jedoch die neuen Konzepte von Wettbewerbern wie Wolfram Alpha und Microsofts Bing die Karten neu mischen. Ein Gewinner steht schon fest: der Internet-Nutzer. Er profitiert nicht nur von neuen Ideen wie Wissensmaschinen und Ergebniswolken, auch Google wird immer besser.

BING – BUT IT’S NOT GOOGLE

Bei jeder Microsoft-Neuerung sind die Spötter nicht weit. Das gilt auch für die neue Suchmaschine, deren Name Bing bereits mit „But It’s Not Google“ buchstabiert wird. Die Startseite von Bing legt Wert auf das Visuelle: Täglich wechselnde Landschaften wecken beim Benutzer das Fernweh. Erste Wortsuchen hingegen erzeugen Heimweh – nach Google. Vor allem, weil die Ergebnisse der Konkurrenz in Qualität und Quantität noch hinterherhinken. In der deutschen Version verdient die Newssuche den Namen nicht, und auch die Einkaufshilfe von Ciao muss dringend verbessert werden. Dennoch erkennen Experten wie Jo Bager vom Computermagazin „c’t“ in Bing einige sehr interessante neue Funktionen. So kann der Neuling mit seiner Bildersuche punkten. Gefundene Fotos und Grafiken präsentieren sich übersichtlich in Reih’ und Glied. Ruht der Cursor auf ihnen, erscheinen Bilddaten wie Größe und Quelle. In der Explorerleiste links neben der Trefferliste, der wohl wichtigsten Neuerung der Suchmaschine, lassen sich Trefferberge durch ein simples Kategoriensystem weiter abtragen.

WISSEN STATT SUCHEN

Die Unterschiede zwischen der vor kurzem gestarteten Wissensmaschine Wolfram Alpha zu Google liegen weniger in der Optik als im komplett unterschiedlichen Konzept. Google liefert auf eine Suchanfrage eine lange Linkliste. Bei dem besonders für Wissenschaftler interessanten Angebot Wolfram Alpha werden die Fragen mathematisch interpretiert, um dazu passende Informationen und Querverweise zusammenzustellen – und zwar in Form von Daten, Texten und Grafiken. Dabei durchsucht Wolfram Alpha nur einige von Hand gepflegte Datenbanken. Als Universalsuchmaschine kommt Wolfram Alpha somit als Google-Ersatz (noch) nicht infrage.

WEITERE ALTERNATIVEN

Einen anderen Weg der Darstellung geht auch Hulbee.de. Basierend auf der Suchmethodik von Yahoo werden die Ergebnisse zusätzlich in Form einer Begriffswolke dargestellt. Auch Meta-Suchmaschinen wie zum Beispiel die deutsche Entwicklung MetaGer.de der Universität Hannover können zu besseren Suchergebnissen führen, indem sie gleich eine Vielzahl von Suchmaschinenergebnissen anzeigen. Aber auch Google selbst bessert nach: Gerade jetzt wurde Google Squared freigegeben. So wie Wolfram Alpha werden keine Links, sondern konkrete Ergebnisse ausgegeben, bei Squared in Tabellenform. Die Qualität der Ergebnisse ist allerdings verbesserungsfähig, wie jeder feststellen kann, der unter www.google.com/squared das Suchwort Deutschland eingibt.

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